Klimaneutrales Deutschland:

Wasserstoff als Brücke zwischen Gegenwart und Zukunft

 Foto von David Becker auf Unsplash
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Bis 2045 will Deutschland es schaffen: Klimaneutralität. Dieses Ziel ist ehrgeizig, immerhin wäre Deutschland damit das erste klimaneutrale Industrieland. Um dieses Ziel zu erreichen, muss jedoch besonders die Energiewende vorangetrieben werden. Der Stromverbrauch muss einen großen Schritt hin zu erneuerbaren Energien wie Solar- oder Windenergie machen und weg von herkömmlichen umweltschädlichen Energiegewinnungsverfahren wie Kohle, Erdgas und Öl. 

In dieser Transformationsphase spielt jedoch eine dritte Energieversorgungsmethode eine überaus wichtige Rolle: Grüner Wasserstoff. Dafür sollen Wasserstofftechnologien beschleunigt und gefördert sowie ein Wasserstoffnetz aufgebaut werden, was zugleich viele zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen würde. 

Doch was ist grüner Wasserstoff und wie unterscheidet er sich von grauem und blauem Wasserstoff? Wie genau er zur Energieversorgung genutzt werden kann, welche Herausforderungen dabei entstehen und ob er wirklich eine Brücke zwischen Gegenwart und Zukunft schlagen könnte, beleuchtet der folgende Artikel.

Grüner Wasserstoff: Was ist das und wie wird er hergestellt?

Grüner Wasserstoff unterscheidet sich von grauem und blauem Wasserstoff in zwei entscheidenden Punkten: Das Herstellungsverfahren und die Nachhaltigkeit. Anders als grauer und blauer wird grüner Wasserstoff durch Elektrolyse hergestellt. Mit Hilfe von elektrischer Energie wird Wasser dabei in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten, wofür ein sogenannter Elektrolyseur verwendet wird. 

Dieser funktioniert gegensätzlich zu einer Brennstoffzelle, welche Strom erzeugt, indem sie Wasserstoff und Sauerstoff kombiniert.  Die Energie zum Betreiben des Elektrolyseurs kommt bei grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien wie Solar- oder Windenergie, wodurch der entstehende Wasserstoff selbst ebenfalls nachhaltig wird. 

Energieträger Wasserstoff und Einsatzbereiche

Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft und als wichtiger Stützpfeiler der Energiewende. Wenn Wasserstoff beispielsweise in einem Motor verbrannt wird, entsteht im Gegensatz zu Benzin kein klimaschädliches CO2. Stattdessen entweicht lediglich Wasser in die Atmosphäre. 

Darüber hinaus ist die Verbrennung von Wasserstoff ungefähr 2,75-mal leistungsfähiger und energieffizienter als die von Benzin. Außerdem kann Wasserstoff in vielen verschiedenen energieintensiven Prozessen der Industrie eingesetzt werden, wie zum Beispiel in der Stahl- und Zementerzeugung oder auch im schwer elektrifizierbaren Luft- und Seeverkehr.

Transport von Wasserstoff 

Als Herausforderung gilt jedoch aktuell noch der Transport von Wasserstoff. Sofern dieses in flüssiger Form als solches zwar leicht transportierbar ist, unterscheidet sich jedoch die Dichte Wasserstoff von anderen im großen Stil genutzten Flüssiggasen wie Benzin, Bio-Diesel oder verflüssigtes Erdgas (LNG). Dementsprechend kann das volle Potenzial von Wasserstoff nur mit dem Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur ausgeschöpft werden, welche sich von den bereits bestehenden Transportwegen unterscheidet. 


Fazit

Grüner Wasserstoff hat das große Potenzial, die Brücke zwischen Gegenwart und Zukunft zu schlagen und als nachhaltiger Energieträger signifikant die Energiewende voranzutreiben. Dementsprechende Investitionen in funktionierende Infrastruktur für Wasserstoff sind also notwendig, um das Ziel der Klimaneutralität für Deutschland zu erreichen.