Ökologische Nachhaltigkeit in der Augenheilkunde

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Laut vieler Experten stellt der Klimawandel eine der größten Bedrohungen für die Menschheit dar. Die Auswirkungen sind vielfältig und betreffen nahezu alle Bereiche des Lebens. Um diese Entwicklung zu stoppen, bzw. um die Folgen abzumildern, plädieren zunehmend mehr Organisationen auf globaler, nationaler und lokaler Ebene für ein radikales Umdenken in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. 

Anfang des Jahres, haben auch die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) und der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA), in einem Positionspapier Handlungsempfehlungen für eine ökologisch nachhaltige Augenheilkunde vorgelegt. 

Vielzahl an Volkskrankheiten und operativer Eingriffe 

Die Augen ermöglichen es, die Welt um sich herum wahrzunehmen und sich in dieser zu orientieren, Augengesundheit ist ein wertvolles Gut, das es zu schützen gilt. Ophthalmologie bezeichnet die Prävention, Diagnose und medizinische Behandlung rund um das empfindliche Sinnesorgan. 

Fachärzte für die Behandlung von Augenkrankheiten oder augenärztlichen Notsituationen, behandeln eine Vielzahl von typischen Leiden wie Augenentzündungen, Veränderungen der Hornhaut, grüner Star (Katarakt) und grauer Star (Glaukom) oder auch der altersbedingten Makuladegeneration sowie Augenverletzungen. 

Umweltbelastungen und Ressourcenverbrauch reduzieren 

Bei sämtlichen Prozessen in der Augenheilkunde, auf Klinik-, Praxis- und Forschungsebene, gibt es nachweisliche Umweltbelastungen und einen hohen Verbrauch an Ressourcen. Bereits im März 2021 gab die Arbeitsgemeinschaft der Ethik in der Augenheilkunde der DOG die Ausarbeitung eines Positionspapiers in Auftrag, welches den Ressourcenverbrauch innerhalb der Ophthalmologie untersuchen und konkrete Handlungsempfehlungen herauszuarbeiten, mit denen der CO?-Fußabdruck  in Klinik, Praxis sowie Forschung und Lehre, nachhaltig reduziert werden kann. 

Die Handlungsempfehlungen, welche die DOG als Ergebnis der Untersuchungen im Januar präsentierte, setzen in unterschiedlichen Bereichen an: 

  • Minimierung des ökologischen Fußabdrucks mittels Optimierung der augenärztlichen Kommunikation
  • Optimierung von Gebäude- und Energiemanagement
  • Schaffung und Förderung ressourcenschonender Mobilitätsangebote
  • allgemeiner Prozessoptimierung
  • Recycling und Abfallmanagement 

Das Einsparpotenzial ist groß und nun bleibt abzuwarten, inwieweit sich die konkreten Vorschläge in der Praxis umsetzen lassen. 

Maßnahmen in die Praxis implementieren 

Dass moderne Medizin, nicht nur die Augenheilkunde, enorme Energie verbraucht, ist keine überraschende Erkenntnis, schließlich sind viele Behandlungen und Operationen nur mit entsprechenden Maschinen und medizinischen Geräten möglich. Krankenhäuser, Kliniken und Forschungseinrichtungen können eine Versorgung der Patienten nur mit einem hohen energetischen Aufwand gewährleisten. Der CO2-Fußabdruck in der Ophthalmologie sowie der Medizin im allgemeinen, lässt sich zukünftig nur dann reduzieren, wenn entsprechende Maßnahmen umgesetzt und in die Praxis implementiert werden. 

Vorsorge ist die beste Sorge 

Im besten Fall schenkt man seiner Augengesundheit Aufmerksamkeit und kümmert sich aktiv um den Erhalt. Es gibt eine Reihe von Faktoren, welche die Gesundheit dieser empfindlichen Sinnesorgane beeinflussen können, sowohl positiv als auch negativ. 

Insbesondere Alkohol- und Tabakkonsum, schlechte Ernährung, sowie mangelnde Bewegung und nicht ausreichender Schlaf sind in vielen Fällen Ursache für Augenerkrankungen. Darüber hinaus können auch Luftverschmutzung, UV-Licht, ein großer Anteil an Bildschirmarbeit sowie Klimaanlagen und Heizungsluft, aber auch individuelle Lebensgewohnheiten, der Augengesundheit schaden. Es ist ratsam, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt wahrzunehmen, um Krankheiten vorzubeugen bzw. sie frühzeitig zu erkennen.