Balkonkraftwerk kaufen:

der ultimative Kaufberatungs-Leitfaden 2024

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Mit einem Balkonkraftwerk können sich Mieter an der Energiewende beteiligen. Worauf kommt es beim Kauf an? Ratgeber mit vielen Tipps – hier! ☀

Die Klimaziele der EU sind ehrgeizig. 2030 sollen die Emissionen gegenüber dem Referenzjahr 1990 um 55 Prozent gesenkt werden und 2050 will die vollständige Klimaneutralität Realität geworden sein. Das bedeutet, dass sämtliche Energien aus regenerativen Quellen gewonnen werden müssen. Eine Schlüsseltechnologie zu diesem Ziel stellen Solaranlagen dar. Diese können als Solarparks gewerblichen Zwecken dienen, aber auch Privatpersonen sind gefordert, diese grüne Technologie zu nutzen.

Wie relevant dies für das Erreichen der Klimaziele ist, zeigt eine Statistik des Umweltbundesamts, nach der Gebäude auf einen Energieverbrauch von 35 Prozent und auf Treibhausgasemissionen von 30 Prozent (1) kommen. Es ist ein
gutes Zeichen, dass Photovoltaikanlagen auf den Dächern von Eigenheimen immer zahlreicher werden. Mieter legen ebenfalls an Tempo zu. 

So konnte die Bundesnetzagentur 2023 verzeichnen, dass innerhalb von acht Monaten 260.000 neue Balkonkraftwerke (2) in Betrieb genommen wurden. Möchten auch Sie sich als Mieter an der Energiewende beteiligen, beraten wir Sie für den Kauf eines Balkonkraftwerks.

Auf diese Aspekte kommt es beim Kauf an

Im Produktvergleich empfiehlt es sich für Kunden, vor allem auf die folgenden Kriterien zu achten. Außerdem gehen wir auf die Frage ein, ob sich ein Balkonkraftwerk mit Speicher lohnt.

Größe des Balkonkraftwerks

Da das für den Januar angekündigte Solarpaket 1 doch nicht termingerecht umgesetzt werden konnte, gilt aktuell weiterhin die zulässige Obergrenze von 600 Watt. Berliner Quellen lassen verlauten, dass das Reformpaket, das einige Erleichterungen für den Betrieb von Balkonkraftwerken bereithält, ab März 2024 nach der Abstimmung im Bundestag ein neues Gesetz werden soll. Mit der Novelle steigt die erlaubte Obergrenze von Balkonkraftwerken von 600 auf 800 Watt.

Viele Anbieter von Balkonkraftwerken haben bereits reagiert und bieten Modelle mit einem Fassungsvermögen von 800 Watt und einen Wechselrichter an, der das Limit auf Knopfdruck von 600 auf 800 Watt erhöhen kann, wenn das Gesetz in Kraft getreten ist. Das Balkonkraftwerk darf nämlich bereits heute eine Leistung von 800 Watt haben, solange der Wechselrichter die Leistung auf 600 Watt begrenzt.

Die Art der Module

Die in den Modulen integrierten Solarzellen können mono- oder polykristallin sein. Zu erkennen sind sie an ihrer Farbe, denn monokristalline Solarpanels sind schwarz und polykristalline Solarzellen blau. Deutlich leistungsstärker sind monokristalline Solarzellen, die auf einen Ausschöpfungsgrad von rund 20 Prozent gegenüber nur etwa 15 Prozent kommen. Das wiegt den Nachteil einer stärkeren Beeinträchtigung bei sommerlichen Temperaturen deutlich auf.

Immer mehr Hersteller bieten zudem bifaziale Solarmodule an, die auch auf der Rückseite Photonen aufnehmen können. Zwar können die Lichtteilchen an diesen Stellen weniger effizient verwertet werden; dennoch reicht es für eine Gesamtsteigerung des Ertrags um rund 15 Prozent.

Installation des Balkonkraftwerks


Ein großer Vorteil von Balkonkraftwerken ist ihre Niedrigschwelligkeit, da es sich bei ihnen um steckerfertige Plug-and-Play-Geräte handelt. Um diesen Vorteil auszuschöpfen, sollten Kunden darauf achten, dass eine Halterung zum Lieferumfang gehört. Dabei muss die Halterung zu der beabsichtigten Aufstellung passen, denn anders als es der Name vermuten lässt, müssen Balkonkraftwerke nicht auf dem Balkon errichtet werden. Je nach den eigenen Verhältnissen könnten sich zum Aufstellen Garagendächer, Fassaden, Rasenflächen und Gartenhäuser mit Schrägdach besser eignen.

Lohnt sich ein Balkonkraftwerk mit Speicher?


Während sich für Eigentümer ein Speicher für ihre PV-Anlage durchgängig empfiehlt, ist dies bei einem Balkonkraftwerk für Mieter anders. Der Grund ist die wesentlich geringere
Leistung, die mit Kosten und Aufwand in Relation gesetzt werden muss. Hier ist die Amortisationszeit die Richtschnur. Diese liegt bei Balkonkraftwerken bei rund fünf Jahren, sinkt aber im Durchschnitt bei einem zusätzlichen Speicher, weil dieser Zusatzkosten im meist vierstelligen Bereich beansprucht und mit weiteren Anforderungen verbunden ist. Die Verbraucherzentrale empfiehlt den Speicher für ein Balkonkraftwerk deshalb nicht.

So sind Batterien naturgemäß empfindlich, halten selbst bei Optimalbedingungen nur rund 15 Jahre und büßen mit den Jahren an Leistung ein. Weiterhin liefern selbst wetterfeste Modelle keine Gewähr, dass der Akkumulator extremen Witterungsverhältnissen standhält. Platz auf dem Balkon muss für die rund 30 Zentimeter großen Würfel, die vom Aussehen her einer Powerstation ähneln, ebenfalls vorhanden sein. Wird der Akku in der Wohnung platziert, muss die Verkabelung gewährleistet sein. Diese erfordert oftmals einen Wanddurchbruch sowie Kabelschutzvorrichtungen im Outdoorbereich.

Quellen:
1:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/energiesparen/energiesparende-gebaeude#eigentuemer
2
: https://www.heise.de/news/Zahl-der-Balkonkraftwerke-wuchs-2023-stark-9589856.html
3
: https://www.energie-solar-erfahrungen.de/balkonkraftwerk/speicher