Die Ranunkel im Überblick

ranunculus-gfe2f0c68c_1280.jpg

Foto: Pixabay

Die Ranunkel (Ranunculus) oder auch Hahnenfuß und Butterblume (scharfer Hahnenfuß) genannt ist nicht etwa eine einzelne Pflanze, sondern eine Pflanzengattung, zu der weltweit über 600 Arten gehören. Auch wenn es unglaublich viele verschiedene Pflanzen dieser Art gibt, so ist die Blütenfarbe hauptsächlich gelb oder weiß und selten rosa. Die Blüten selbst sind radiär oder zygomorph und meist Pollen-Blumen. Die Blätter selbst sind vorwiegend dreifach angesiedelt und verteilen sich entlang des Stammes.

Da zu dieser Familie so viele Arten zählen, ist es kein Wunder, dass sich ihre Verbreitung über fast ganz Europa, Asien und Nordamerika zieht.

Sie ist ein Überlebenskünstler und in allen Höhen und Tiefen und sogar in Flüssen anzufinden. Je nach Ort verändert sich wiederum ihr Aussehen und Blütenfarbe.

So ist der „Gletscherhahnenfuß“ ( Ranunculus glacialis) in 4000 Metern Höhe zu finden und hat weiß bis rosa farbige Blüten. Eine andere Art ist der „Flutende Hahnenfuß“ (Ranunculus flutians) welcher in schnellen strömenden Gewässern, vor allem Bächen und Flüssen vorkommt. Dabei beträgt jedoch die maximal Tiefe, in der er noch überleben kann, drei Meter. Dieser Hahnenfuß sieht vollkommen anders aus als der Alpine oder heimische und hat bis zu 30 cm lange Blätter.

Die Namensgebung

Auch wenn die Ranunkel zur Gattung der Hahnenfüße gehört, so hat sie doch einen eigenen Namen bekommen und dieser hat auch einen guten Grund.

Dieser alte Volksname für das Wiesenkraut rührt vor allem daher, dass früher die Butter gelber wurde, wenn man Kühe damit fütterte. Anders als heute bezog sich der Name aber auch auf den klassischen Löwenzahn und andere gelbe Wiesengewächse. Doch nicht nur durch die Futterzugabe, sondern auch durch das trocknen und hinzugeben im Winter, färbten sie so ihre Butter gelb.

Der Name Hahnenfuß hat wiederum noch mal seine eigenen Ursprünge, so könnte die im Deutschen vorkommende Bezeichnung sich auf die Anordnung der Blätter beziehen. Diese kommen meist in Paarung von drei Blättern vor, welche oben auseinander stehen und zum Stamm zusammen laufen, was dann am Ende aussieht wie ein Hahnenfuß.

Ein weiter Ursprung des Namen könnte der lateinische selbst sein. So bedeutet die lateinische Bezeichnung „Ranunculus“ ,Fröschchen oder auch kleiner Frosch. Dieser Name ist primär darauf zurückzuführen, dass viele in Europa stammende Arten dieser Gattung in nährstoffreichen Gebieten zu finden waren. Das heißt, ihre Lebensräume waren vor allem dingen Sümpfe, Teiche, Seen und Feuchtwiesen.

Der Name „scharfer“ Hahnenfuß bezieht sich auf den beißenden Geschmack der Pflanze, welcher durch einen Giftstoff entsteht.

Gift und Medizin

Alle Ranunkeln sind giftig. Die Hauptgiftstoffe sind hier bei Ranunculin, Anemonin und Protoanemonin. Letzteres reizt Haut und Schleimhaut und gibt der Pflanze ihren Geschmack. Frische Ranunkeln sind für Mensch wie für Tier giftig und sollten deshalb nicht verzehrt werden, wenn diese jedoch getrocknet wird, ist sie sowohl für Mensch als auch Tier zu verzehren. Da es eine klassische Weiden- und Wiesenblume ist, kommt sie häufig im Heu von Nutztieren vor, wird von diesen jedoch auf der Weide gemieden. Bei Kindern kann der Verzehr zu Magen-Darm-Beschwerden führen und ein Arzt sollte aufgesucht werden.

Im früheren Mittelalter wurde die Pflanze in der Volksmedizin genutzt. So ging man damals von dem Prinzip aus, gleiches mit gleichem zu bekämpfen. Da einige Ranunkel Arten Hautausschlag auslösen können, wurden sie so gegen Hautausschlag zerrieben aufgetragen. Hierbei ist zu erwähnen, dass dieses Prinzip ein Aberglaube war und das Auftragen der Pflanze die Beschwerden noch verschlimmerte. Auch für eine abführende Wirkung wurde die Pflanze genutzt und durch den Giftanteil war dies auch sehr effektiv, hatte jedoch bei falscher Dosierung auch eine stark giftige Wirkung. In der heutigen Medizin würde diese Pflanze nicht mehr zum Einsatz kommen aufgrund ihrer vielen starken Nebenwirkungen.

 Die Ranunkel im Garten

Aufgrund ihrer großen Vielfalt und Anpassungsfähigkeit ist diese Pflanzenfamilie in jedem Garten zu finden und das nicht nur als Unkraut, denn auch als Zierpflanze können sie einiges hermachen. Eine der beliebtesten Sorten ist hierbei der Ranunculus asiaticus oder auch asiatischer Hahnenfuß. Da sie maximal 40 cm hoch wachsen und damit nah am Boden angesiedelt sind, lassen sich diese Gewächse wunderbar auch auf dem Balkon, in Töpfen und Kübeln pflanzen. Ranunkeln sind anpassungsfähig und pflegeleicht und lassen sich so einfach in den heimischen Garten integrieren. Einpflanzen sollte man sie zwischen März und April und da sie zu den Lichtkeimern gehören, sollte man sie nicht zu tief vergraben. Es gibt sowohl Winterharte als auch nicht Winterharte und wer möchte, kann diese sogar selbst vermehren.

Ob nun also im Garten als Unkraut, oder gewählt als farbliche Akzente in Kübeln und Töpfen, die Ranunkel ist eine Pflanze voller Diversität, mit vielen Möglichkeiten zu wachsen und jeden Ort ein wenig schöner zu machen.