In der Küche kompostieren

Mit einer Wurmkiste Bioabfälle verwerten

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Titelbild: PortalJardin / Pixabay
Ständig diese Küchenabfälle, die eigentlich richtig entsorgt werden wollen und keine Biotonne in Sicht!? Wenn auch du in einer Großstadt wohnst und keinen Garten mit Komposthaufen oder die eben genannte Biotonne vor der Haustür stehen hast, könnte die Anschaffung einer Wurmkiste für dich interessant sein. Es gibt sogar Bio-Wurmkisten: Die Humus-Biobox.

Was enthalten Wurmkisten?

Wurmkisten enthalten - wie schon der Name verrät - Würmer. Dabei handelt es sich jedoch nicht um irgendwelche Würmer: es sind Kompostwürmer. Du kannst die Wurmkiste problemlos in deine Küche stellen. Obst-, Gemüsereste und Pflanzenteile kannst du direkt in die Kiste geben und die Würmer erledigen den Rest. Da die Würmer zudem sehr schnell die Bioabfälle verwerten, riecht dein eigener kleiner Indoor-Kompost nicht schlecht und als Bonus erzeugen dir die Würmer auch noch hochwertigen Humus. Mit diesem natürlichen Dünger kannst du Blumenbeete bepflanzen oder deinem Garten neue Nährstoffe zuführen. Nur tierische und gekochte Lebensmittel, Zitrusfrüchte und große Mengen an Zwiebeln und Knoblauch solltest du nicht in die Kiste tun. Dafür lieben die Würmer aber Tee- und Kaffeesatz. Innerhalb von sechs bis neun Monate können sie so die Küchenabfälle in fertigen Humus verarbeiten.

Humuserde
Foto: Frischer Humus / (c) jokevanderleij8 Pixabay

Wurmkisten gibt es in zwei Ausführungen: vertikal und horizontal. Bei der vertikalen Wurmkiste gibt es mehrere Stufen und mit der Zeit wandern die Würmer immer höher, während sich im unteren Teil der Kiste der Humus absetzt. Die horizontale Wurmkiste hat in der Mitte ein Gitter, das die Kiste in eine linke und eine rechte Seite trennt. Sobald eine Seite voll ist, wird die nächste mit Abfällen befüllt, sodass die Würmer auf die neue Seite wechseln. Bevor der Humus in der vollen Seite geleert wird, lässt man ihn drei bis vier Monate austrocknen.

Wo bekomme ich eine Wurmkiste?

Fertige Wurmkisten kannst du entweder kaufen oder du legst selbst Hand an und baust dir eine eigene. Anleitungen zum Bauen einer Wurmkiste gibt es im Internet zur Genüge. Du solltest nicht irgendwelche Würmer nehmen, sondern richtige Kompostwürmer. Anbieter von Kompostwürmern gibt es bei greenya oder du kannst bei einem Urban-Gardening Projekt in der eigenen Stadt nachfragen, ob man deren Kompost für ein paar Würmer umgraben darf. Die vermehren sich dann in der eigenen Kiste, wenn dort das Klima stimmt. Die Würmer mögen es feucht, aber nicht nass. Sollte es zu nass sein, kann man Papierschnipsel unter den Biomüll und das Substrat mischen.

Kompost
Foto: Bioabfälle / (c) Couleur Pixabay

Es sollte auch nicht zu kalt und nicht zu heiß in der Kiste sein. Deshalb sollte sie in keinem Fall im Winter und Hochsommer draußen stehen. Der ideale Ort ist wohl die Küche, dann ist auch der Weg mit dem Müll nicht zu weit. Selbstverständlich kannst du die Kiste auch in einen anderen Raum in deiner Wohnung stellen. Wenn du auf Reisen bist, solltest du die Würmer vorfüttern. Bist du länger als zwei Wochen unterwegs, kannst du Nachbarn oder Bekannte fragen, ob sie nach deiner Kiste schauen. Während dieser Zeit kannst du die Kiste auch in den Keller stellen. Durch das kühlere Klima verarbeiten die Würmer ihr Futter langsamer und benötigen nicht so viel zu fressen.

Natürlich gibt es noch weitere Aspekte bei der Handhabung einer Wurmkiste, die du unbedingt beachten solltest. Bei falscher Nutzung der Wurmkiste hast du sonst schnell Fruchtfliegen in der Kiste oder deine Wurmpopulation will ausbrechen, weil das Klima in der Kiste nicht stimmt. Kümmerst du dich aber richtig um deine Würmer, hast du lange deine Freude an ihnen.