Käfer im Haus –

um welchen Schädling handelt es sich und wie werde ich sie wieder los?

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Foto: unsplash

Käfer sind in der freien Natur nützliche Tiere und wichtig für unser Ökosystem. In den eigenen vier Wänden hingegen möchte sie niemand als Mitbewohner haben! Wurden die kleinen Krabbeltiere trotzdem in den Innenräumen entdeckt, sorgt dies bei vielen Menschen für Ekel und es steht fest: Das winzige Getier muss weg! Jedoch ist dies in den meisten Fällen einfacher gesagt als getan. 

Denn ohne vorweg zu wissen, um welche Art von Käfer es sich handelt, sind sämtliche Bekämpfungsmaßnahmen im wahrsten Sinne des Wortes für die Katz. Um Ihnen eine Identifizierung zu erleichtern und eine Ausbreitung zu verhindern, haben wir die Exemplare, die es am häufigsten in die Nähe des Menschen zieht, etwas genauer unter die Lupe genommen.

 Käfer – welche Arten zieht es in die Innenräume des Menschen?

 Ungefähr 350.000 verschiedene Arten von Käfern krabbeln über unseren Planeten. Einige von ihnen sind winzig klein, dass man sie mit dem bloßen Auge kaum erkennen kann und andere so groß, dass sie uns fast schon Angst einjagen. Manche halten sich bevorzugt draußen in der Natur auf und dann gibt es noch jene, die es vor allem in die menschlichen Behausungen zieht. Haben sie es sich in den Häusern und Wohnungen des Menschen erst einmal gemütlich gemacht, richten die ungeliebten Mitbewohner große Schäden an beispielsweise Textilien, Leder, Holz, Pelzen und Lebensmitteln an. Die folgende Unterteilung ist hilfreich bei der Auswahl der passenden Bekämpfungsmaßnahmen:

Die Vorratsschädlinge: Diese Käfer-Arten befallen in erster Linie Lebensmittel und richten mit ihrer Anwesenheit enorme Schäden in der Vorratskammer an. Bekannte Exemplare sind unter anderem Speckkäfer, Kornkäfer und Brotkäfer.

 Die Materialschädlinge: Diese unbeliebten Mitbewohner befallen Materialien wie Papier, Leder, Holz und Textilien. Ebenfalls Hausfassaden können bei einem massiven Befall in Mitleidenschaft gezogen werden. Wurde jener wie zum Beispiel durch den Holzwurm zu spät erkannt, können meistens nur noch professionelle Kammerjäger Herr der Lage werden. Genau deswegen sollten Sie bereit bei den kleinsten Anzeichen eines Befalls zur Tat schreiten und handeln! Spezies, die uns Menschen am häufigsten Ärger bereiten, sind neben dem bereits erwähnten Schädling Parkettkäfer, Pelzkäfer und Teppichkäfer.

 Käfer im Haus – so gehen Sie den Schädlingen an den Kragen!

 Wurden die Schädlinge ausfindig gemacht, muss schnell gehandelt werden. Mit folgenden Maßnahmen können Sie Käfer im Haus nachhaltig bekämpfen.

 1. Gründlich putzen:

 Käfer und ihre Brut halten sich bevorzugt an dunklen, geschützten Orten wie Spalten und Ritzen auf. Genau aus diesem Grund sollten als Erstes mögliche Brutstätten der Schädlinge mithilfe eines Staubsaugers gesäubert werden und anschließend professionell abgedichtet werden. 

 

2. Kontaminierte Lebensmittel gehören in den Müll:

 Wurden Lebensmittelschädlinge in der Küche entdeckt, sollten sie sämtliche Schränke und Vorratsdosen auf einen Befall kontrollieren. Fällt die Suche positiv aus, müssen sämtliche kontaminierten Nahrungsmittel sofort im Hausmüll entsorgt werden.

 

3. Materialschädlinge mit Hitze bekämpfen:

 Materialschädlinge sind allergisch gegen Hitze: Die adulten Tiere sowie ihre Larven und die Eier der Schädlinge sterben bei hohen Temperaturen ab. Legen Sie hierfür die kontaminierten Textilien luftdicht verpackt für circa eine Stunde bei 60 Grad in den Backofen. Auch einen heißen Waschgang in der Maschine überleben die Tierchen nicht. Vergessen Sie aber nicht, den Backofen und die Waschmaschine nach der durchgeführten Bekämpfungsmaßnahme gründlich zu reinigen!

 Haben es sich Holzwürmer oder Parkettkäfer bei Ihnen gemütlich gemacht, dann kann der Befall mit einer thermischen Behandlung unter Kontrolle gebracht werden. Wichtig hierbei ist, dass Sie diese Maßnahme ausnahmslos von einem Fachmann durchführen lassen.

 

 4. Mit Minustemperaturen Käfer und ihre Larven bekämpfen:

 Auch Minustemperaturen töten Käfer ab. Temperaturen von minus 15 Grad Celsius überleben sie nicht. Verpacken Sie hierfür die kontaminierten Gegenstände in Plastikbeutel und legen sie diese für circa 24 Stunden in die Tiefkühltruhe. Anschließend sollten die Textilien gewaschen oder gereinigt werden.

 

5. Schlupfwespen:

 Käfer sowie ihre Brut stehen auf der Nahrungsliste von Schlupfwespen ganz weit oben. Das Gute an den Raubwanzen ist, dass sie sich, nachdem sie sämtliche Schädlinge vertilgt haben, das Weite suchen und den Ort des Geschehens selbstständig verlassen. Aber keine Angst: Für den Menschen und seine Haustiere sind Schlupfwespen ungefährlich.

 

6. Neemöl:

 Das Öl des Neembaums wirkt, kommt es mit den Tierchen in Kontakt, wie eine Art Sterilisation: Sie können sich somit nicht mehr weiter vermehren und ein Massenbefall bleibt aus.

 

7. Kieselgur:

 Auch Kieselgur zählt zu den bewährten Methoden. Das Pulver aus den Schalen der Kieselalgen ist so scharf, dass sich die Käfer, wenn sie mit dem Produkt in Berührung kommen, verletzen, austrocknen und absterben.

 

8. Insektensprays:

 Beim Kauf von Insektensprays sollten Konsumenten darauf achten, dass sie frei von schädlichen Chemikalien sind. Greifen Sie zu Produkten, die mit Inhaltsstoffen wie Neemöl oder Geraniol wirken. Sie bekämpfen Schädlinge und sind ungefährlich für den Menschen und seine Haustiere.

 

Fazit:

Wurden Käfer in den eigenen vier Wänden entdeckt, besteht Handlungsbedarf! Nach der richtigen Identifikation des Schädlings können Sie den ungewollten Mitbewohnern mit diversen nachhaltigen Methoden effektiv an den Kragen gehen. Zeigen die erwähnten Hausmittel und Maßnahmen keinen Erfolg, ist es ratsam, einen professionellen Schädlingsbekämpfer zu kontaktieren.