Lohnen sich Solarmodule?

Entscheidend sind der Eigenverbrauchsanteil und die Größe der Anlage

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Bild von andreas160578 auf Pixabay 

Solarmodule: Lohnt sich die Anschaffung noch?

Die Frage, ob sich die Anschaffung von Solarmodulen angesichts der stetig sinkenden staatlichen Vergütung für die Netzeinspeisung noch lohnt ist durchaus berechtigt. Aktuell werden nur 9,72 Cent pro Kilowattstunde für kleinere Anlagen bis 10 KilowattPeak gezahlt. Die Zeiten, in denen Hausbesitzer eine saftige Rendite mit ihrer Solaranlage erwirtschaften konnten sind schon lange vorbei. Der Hauptnutzen liegt heute in der Senkung des eigenen Netzstromverbrauchs und damit verbunden einer deutlichen Einsparung bei den monatlichen Energiekosten. Angesichts der Einbau- und Wartungskosten können Eigentümer jedoch nicht davon ausgehen, dass eine schnelle Amortisation eintritt. Das kann einige Jahre dauern. 
 

Beispielrechnung 4 Personen-Haushalt 

Eine mittels einer modernen PV-Anläge erzeugte Kilowattstunde kostet den Betreiber je nach Größe der Anlage und Ausrichtung heute etwa 11 bis 13 Cent, Planungs- und Installationskosten sich bereits eingerechnet. Mit diesen Kosten muss man rechnen, wenn die Solaranlage nicht durch ein Darlehen, sondern aus eigener Tasche finanziert wird. 
 
Dabei wird deutlich, dass die staatliche Vergütung für die Einspeisung ins Netz nicht kostendeckend ist. Entscheidend für den tatsächlichen Nutzen der Anlage ist vielmehr, wie viel Strom der Hausbesitzer tatsächlich selber nutzen kann.  
 
Es kommt zum Beispiel darauf an, ob Stromfresser wie der Kühlschrank oder die Waschmaschine ebenfalls über die Solaranlage betrieben werden können. Nach einer Modellrechnung des Wochenmagazins Focus, kann ein 4-Personenhaushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch bis zu 500 Euro im Jahr einsparen, wenn der Eigenverbrauchsanteil etwa 38 % Prozent des gesamten Strombedarfs abdeckt. Wer sich ein E-Auto oder E-Bikes anschafft und diese über Nacht auflädt kann den Eigenverbrauchsanteil sogar noch erhöhen.  
 
Über eine Betriebsdauer der Anlage von 20 Jahren beträgt die Einsparung insgesamt etwa 10.000 Euro. Der Focus rechnet vor, dass in die mit Solarstrom erzielte Rendite in diesem Beispiel bei etwa 8 % jährlich liegt. Das ist deutlich mehr, als Festgeldanlagen bei der Bank liefern können. Die Rendite kann mit kleineren Anlagen sogar noch gesteigert werden, da diese naturgemäß einen höheren Eigenverbrauchsanteil liefern.  
 
Die Amortisationszeit beträgt bei angenommenen Anschaffungskosten inklusive Netzanschluss und Abnahmekosten von 7.500 Euro um die zehn Jahre, wenn in der Zwischenzeit keine teuren Reparaturen oder Wartungen hinzukommen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Anlage vollständig selbst finanziert wurde. Bei größeren Anlagen muss wegen des geringeren Eigenverbrauchsanteils mit einer längeren Amortisationszeit gerechnet werden. Für eine mit einem Darlehen von der KfW finanzierte Solaranlage muss ebenfalls mit einer längeren Amortisationsdauer gerechnet werden.  

Lohnt sich der zusätzliche Einbau eines Stromspeichers? 

Lohnenswert kann auch der Einbau eines Stromspeichers sein, da mit ihm der der Eigenverbrauchsanteil über die Solaranlage noch einmal kräftig erhöht werden kann. Allerdings verursachten die Anschaffung und der Einbau des Stromspeichers weitere Kosten. Daher kann nicht pauschal gesagt werden, dass der Einbau eines Stromspeichers sich in jedem Fall günstiger auf die Ersparnis bei der Stromrechnung auswirkt.  
 
Zu beachten ist dabei auch, dass die normalen Biel-Akkus im Stromspeicher etwa 2.000 Ladezyklen aufweisen, was nach etwa fünf bis sieben Jahren einen Austausch erforderlich macht. Deutlich effizienter sind dagegen Lithium-Speicher. Die Lithium-Akkus haben eine Lebensdauer von bis zu 6.000 Ladezyklen und einen besseren Wirkungsgrad, weil mit ihnen bis zu 90 % des gespeicherten Stroms genutzt werden kann. Die Anschaffungskosten liegen jedoch mit 6.000 bis 10.000 Euro deutlich höher.