Nachhaltig nach Tansania reisen:

Ostafrika ohne signifikanten ökologischen Fußabdruck erleben

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Es ist ein Land voller faszinierend wilder Landstriche und reich an schützenswerter Flora und Fauna: Tansania, ein paradiesisch gelegenes Fleckchen Erde mit einer ausgedehnten Küste am Indischen Ozean, gilt als eine der bislang vom Massentourismus verschont gebliebenen afrikanischen Perlen. Als Land der Rekorde nennt es mit dem Kilimandscharo den höchsten Berg Afrikas sein Eigen und lockt mit der benachbarten Insel Sansibar Sonnenanbeter, Aussteiger sowie begeisterte Kitesurfer an puderzuckerfeine Strände. Dieser Artikel bietet Afrikareisenden Ansätze, wie sich das von sagenhafter Vielfalt geprägte Land mit touristischer Anziehungskraft nachhaltig bereisen lässt.

 

Trotz Anreise mit dem Flugzeug CO2-Emissionen reduzieren

Tansania zu bereisen, ist auf unterschiedliche Weise möglich. Solche Safari-Touren können als Gruppen- oder als Individualreise durchgeführt werden. Gruppenreisen gibt es mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten, zum Beispiel als Rundreise oder als Länderkombinationsreise. Die Touren einer individuellen Tansania Reise dagegen werden passend zu den persönlichen Wünschen zusammengestellt und sind als klassische Safari mit Guide oder als Selbstfahrerreise umsetzbar.

So vielfältig die Reisen und Reisearten nach Tansania auch sind, so eingeschränkt ist der Weg dorthin: Demjenigen, der aus einem Land fernab des afrikanischen Kontinents nach Tansania reist, steht lediglich das Flugzeug zur Verfügung. Dennoch lassen sich die dabei ausgestoßenen CO2-Emissionen auf verschiedenen Wegen minimieren. 

Das beginnt bereits bei der Buchung: Hier sollte ein Anbieter gewählt werden, der eine CO2-Kompensation der Flugreisen vornimmt. Zudem können die Reisenden selbst zur Reduzierung der Emissionen beitragen.



Weiterreise mit dem Bus

Um flugstreckenbedingte CO2-Emissionen zu sparen, besteht die Möglichkeit, die kürzeste Flugroute zu nehmen und im Anschluss als Rucksacktourist mit Bussen durch verschiedene Länder bis nach Tansania weiterzureisen. Hierbei lässt sich die jeweilige Landesgrenze zu Fuß überschreiten. Alternativ stehen bei ausgewählten Dienstleistern Busrouten – beispielsweise von Nairobi, der Hauptstadt Kenias, bis nach Moshi in Tansania – zur Verfügung. Der Bus hat auch den Vorteil, mit nur einer Fahrt eine Vielzahl von Touristen transportieren zu können. In Tansania ist der ÖPNV deshalb auch vor Ort die richtige Wahl.



Leichtes Gepäck

Je schwerer die Zuladung des Flugzeuges, desto mehr CO2 wird verbraucht. Hier ist es sinnvoll, sich beim Reisegepäck auf das Nötigste zu konzentrieren. Bei einer Rucksackreise entlastet dies außerdem den Rücken und lenkt den Fokus auf das Wesentliche. Nicht zuletzt ist minimalistisches Reisen auch aus ethischer Sicht ein wichtiges Zeichen.



Übernachten in nachhaltigen Unterkünften

Immer mehr Betreiber lokaler Unterkünfte entscheiden sich, das Leben im Einklang mit der Natur in den Fokus zu rücken. Hierfür gibt es verschiedene Ansätze, die losgelöst voneinander oder in Kombination umgesetzt werden.

Folgende Merkmale zeichnen eine Bleibe mit nachhaltigem Konzept aus:

  • Übernahme von Verantwortung bei der Nutzung von Ressourcen wie Trinkwasser
  • Zubereitung von Speisen ausschließlich auf Basis lokal kultivierter Bio-Produkte
  • Sparsamkeit beim Verbrauch von Energie
  • Reduktion von Müll
  • Teilnahme an Programmen zum Schutz der tansanischen Umwelt
  • soziale Nachhaltigkeit durch Gleichstellung der Geschlechter beim Betrieb der Unterkunft


Für maximal nachhaltiges Reisen nach Tansania empfiehlt es sich, eine Unterkunft zu wählen, die Nachhaltigkeit konzeptionell lebt und in der Praxis mehrere der genannten Charakteristika umsetzt.



Auswahl von Aktivitäten mit geringem CO2-Verbrauch

Mit seiner wunderbaren Natur ist Tansania ein Reiseziel, das sich unter Aufwendung reiner Muskelkraft und ohne den Einsatz umweltschädlicher Mineralöle erkunden lässt.



Wandern in Tansania

Sehenswerte Städte wie Arusha, Dar es Salaam, Moshi und die Hauptstadt Dodoma können zum Zwecke des Sightseeings bei ausgedehnten Fußmärschen – einer kolonialen Wanderung – entdeckt werden. Mit seiner einzigartigen Swahili-Architektur ist Stone Town ebenfalls einen Besuch wert. Historische Herrenhäuser in Mwanza erinnern an die Zeit der deutschen Kolonie. Sollten die Distanzen zu Fuß nur schwer zu überwinden sein, lohnt es sich, auf ein Fahrradtaxi – das Bodaboda – zurückzugreifen.



Radfahren in Tansania

Die dürre Savanne Tansanias erscheint mit ihrer Nähe zum Äquator unter der heißen Sonne ein für die Fortbewegung erbarmungsloser Ort der Erde. Eine gute Planung vorausgesetzt, lässt sich Tansania jedoch ebenso mit dem Bike bereisen. Reisende, die eine gute Kondition mitbringen, können sich hierfür im Nordosten des Landes das Hochland rund um die immergrünen Usambara-Berge vorknöpfen. Der nahegelegene Pare-Gebirgszug bietet Bikern ebenfalls anspruchsvolle Up- und Downhill-Routen. In den Höhenlagen zeigen sich die klimatischen Bedingungen bedeutend angenehmer als in den trockenen tansanischen Tälern.



Kanu- und Kajaktouren in Tansania

Auf der Suche nach kühlem Nass, laden Naturpools wie der des Ndoro-Wasserfalls zu einem erfrischenden Bad ein. Uferseitig grasende Wildtiere und der sich im Hintergrund erhebende Kilimandscharo lassen sich im Arusha Nationalpark bei einer Fahrt mit dem Kajak vom Wasser aus bewundern. Kanutouren sind ebenfalls auf dem Lake Duluti, einem aus vulkanischer Aktivität geborenen Kratersee bei Moshi, möglich.
 


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Lokale gastronomische Erlebnisse und Einkaufstouren

Nachhaltig in Tansania zu reisen, bedeutet ebenso, der Natur und den Menschen etwas zurückzugeben. Dies beginnt bereits damit, dass bei Ausflügen anfallender Müll wieder mitgenommen und bei der Unterkunft sachgerecht entsorgt wird. Weiterhin empfiehlt es sich, alles, was während der Reise konsumiert wird, lokal zu beziehen und somit die Einwohner vor Ort bei ihrer Lebenshaltung zu unterstützen.

Mit ihrem Nationalgericht Ugali, einem Maisbrei, sowie grünen Bananen-Eintopf, Fladenbrot Chapati und orientalischen Reis mit Rindfleisch ist die tansanische Küche reich an Spezialitäten und lädt zu einem Besuch in der lokalen Gastronomie. Für den kleinen Hunger zwischendurch darf es ein leckerer Vitalsnack aus frischen Früchten wie Guave, Melone, Passionsfrucht und Mango sein. Ebenfalls sehr schmackhaft sind Ananas, Papaya und Cherimoya

Vielerorts bieten lokale Händler ihre fruchtige Ware feil. Ein Einkauf der lokal geernteten und verarbeiteten Produkte ist landestypisch, stimmungsvoll und bietet zudem die Möglichkeit, mit den Einheimischen ins persönliche Gespräch zu kommen. Übrigens: Verpackungen aus klimaschädlichem Kunststoff sucht man an den Ständen der Locals in aller Regel vergeblich. Darüber hinaus ist es ratsam, Souvenirs in kleinen Handwerksläden zu kaufen und so die Menschen zu unterstützen, die ein solches Einkommen zum Sichern ihres Lebensunterhalts dringend brauchen. Die damit verbundene Dankbarkeit ist mindestens mit einem stummen Lächeln spürbar – Gänsehautfaktor in Tansania!
 

Bewusste Ressourcennutzung auf Reisen

Eine weitere leicht umsetzbare Lösung, den CO2-Fußabdruck weiter zu reduzieren, ist das Einsparen von Energie. So bietet es sich an, die in der Unterkunft zur Verfügung gestellten Textilien wie Hand- und Duschtücher sowie Bettwäsche mehrfach zu nutzen. Um es abends schön kühl zu haben, ohne zu viel Energie aufzuwenden, tut es das kurzfristige Einschalten der Klimaanlage, statt sie den ganzen Tag laufen zu lassen.



Fazit

Nachhaltig nach Tansania zu reisen, bedarf eines grünen Bewusstseins bei der Reiseplanung und vor Ort. So reist auch das gute Gewissen mit zurück.