Nachhaltige Mode –

Tipps für den Einkauf

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Foto: Pexels

Wer nachhaltige Mode kaufen möchten, sollte wissen, worauf er achten muss. Nicht immer ist es leicht zu erkennen, ob das Kleidungsstück alle Voraussetzungen erfüllt. Wir verraten, was beim Kauf wichtig ist! 

Nachhaltigkeit in der Mode

Wie groß unser ökologischer Fußabdruck ist, hängt nicht allein von der Anzahl der Flüge oder vom Benzinverbrauch beim Autofahren ab. Auch was wir kaufen, wirkt sich auf unser ganz persönliches CO²-Konto aus. Das trifft natürlich auch auf den Kauf von Kleidung zu. Die Modeindustrie verwendet viele Materialien, die Plastik enthalten und produziert zugleich riesige Mengen. Hinzu kommen lange Transportwege, die weitere Emissionen erzeugen. Doch zum Glück gibt es viele Marken, die auch nachhaltig produzierte Kleidung anbieten, sodass jeder Modefan seinen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten kann. 

Sich nachhaltig und dennoch stilvoll kleiden – geht das?

Nachhaltige Mode wird unter viele Namen verkauft. Die Begriffe Eco-Fashion oder grüne Mode sind zum Beispiel weit verbreitet und wecken in vielen Köpfen Assoziationen mit Hippie-Bekleidung oder braunen, farblosen Looks. Das entspricht aber schon lange nicht mehr der Realität. Mittlerweile führen viele bekannte Marken auch eine nachhaltige Kollektion. Hinzu kommen kleine Labels, die sich ganz auf die Produktion von ökologisch und sozial unbedenklicher Kleidung spezialisiert haben. Interessierte können sich also auf eine große Auswahl an Stilrichtungen und Designs freuen. Wer sich nachhaltig kleiden möchte, findet klassische, sportive, extravagante und trendstarke Mode, sodass für jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte. 

Worauf sollte beim Kauf geachtet werden?

Damit Mode wirklich nachhaltig ist, muss sie eine ganze Reihe von Voraussetzungen erfüllen. Käufer sollten bei der Auswahl vor allem folgende Aspekte beachten: 

  • Art der Materialien
  • Umweltfreundliche Herstellung
  • Kurze Transportwege 
  • Fairer Handel und soziale Verträglichkeit
  • Siegel als Nachweis für Nachhaltigkeit

 

Welche Materialien sind nachhaltig?

Kunstfasern wie Polyester oder Polyamid besitzen zahlreiche positive Eigenschaften. Sie sind sehr strapazierfähig, atmungsaktiv und je nach Oberflächenbehandlung wasserabweisend. Allerdings handelt es sich um Kunststoffe. Das bedeutet, dass sie ölbasiert sind. Für die Herstellung ist also eine endliche Ressource notwendig. Zugleich gestaltet sich die Entsorgung schwierig, denn Kunststoff verrottet nicht einfach. 

Das heißt aber nicht, dass nachhaltige Mode nur aus natürlichen Materialien besteht. Stattdessen kommen oft recycelte Kunstfasern zum Einsatz. Bei REPREVE® handelt es sich zum Beispiel um recyceltes Polyester. 

Ein weiteres spannendes Material ist TENCEL®. Das wird aus Cellulose gewonnen und ist dementsprechend natürlichen Ursprungs. Kleidung aus diesem Material lässt sich also kompostieren und wieder in den normalen Naturkreislauf zurückführen. 

Nachhaltige Mode besteht außerdem oft aus Baumwolle. Hierbei ist darauf zu achten, dass entweder Baumwolle aus biologischem Anbau oder recycelte Baumwolle verwendet wurde. Denn beim konventionellen Baumwollanbau werden zahlreiche umweltschädliche Insektizide eingesetzt. 

Wie wird die Kleidung hergestellt?

Bei der Produktion von Mode werden im Lauf der Wertschöpfungskette zahlreiche Ressourcen verbraucht. Dabei kommt es nicht allein auf den Anbau der Baumwolle oder auf das Recycling der Kunstfasern an. Auch das Zusammennähen der einzelnen Stoffe wirkt sich auf den Gesamtverbrauch aus. Deswegen spielt es eine wichtige Rolle, ob sich der Hersteller Gedanken darum macht, wie er bei der Produktion Energie und Ressourcen einsparen kann. 

Wie lang sind die Transportwege?

Weit gereiste Kleidungsstücke oder Rohstoffe erhöhen die Emissionen enorm. Deswegen ist es immer vorteilhaft, Mode zu kaufen, die in der näheren Umgebung produziert wird. Viele Marken haben aber erkannt, dass längst nicht mehr alle Verbraucher kritiklos Kleidung kaufen, die in Übersee produziert wird. Deswegen wird es immer einfacher, Mode zu finden, die aus Europa stammt. 

Handelt es sich um fair produzierte Mode?

Nachhaltigkeit ist nicht nur ökologischer Natur. Auch die soziale Nachhaltigkeit spielt eine wichtige Rolle. Die Herstellung der Kleidung soll also sozialverträglich sein. Ausbeutung, Kinderarbeit und eine unmenschliche Behandlung sind Ausschlusskriterien für fair produzierte Mode.

Gibt es vertrauenswürdige Siegel?

Oft findet sogenanntes Greenwashing statt. Das ist dann der Fall, wenn die Mode als nachhaltig angepriesen wird, aber die Voraussetzungen dafür nur ungenügend erfüllt werden. Siegel von anerkannten Organisationen können hier für ein bisschen mehr Sicherheit und Transparenz sorgen. Nachhaltige Mode wird unter anderem mit folgenden Siegeln ausgezeichnet:

  • Fairtrade Cotton
  • GOTS
  • Der Grüne Knopf
  • Cotton made in Africa