Nachhaltigkeit in der Transport- und Logistikbranche

Es braucht Modernisierungen, bessere Vernetzung (am besten digital) und Investitionen in Umrüstung

jonas-augustin-0A_XOIocfrE-unsplash.jpg

Foto: unsplash

Transport und Logistik sind ein Motor der Wirtschaft von der Verpackung der Artikel über deren Lagerung, Kommissionierung bis hin zum Transport. In dieser Kette liegt großes Potenzial für Einsparungen an Energie und Verminderung der Abgas-Emissionen. Unterschätzt sind vor allem die nachfolgenden Chancen auf Nachhaltigkeit bei der Lagerung und dem Transport von Warengütern.

Nachhaltige Logistik beginnt im Lagerbereich

Für nachhaltige Lagerhaltung stehen inzwischen Zuschüsse und Förderangebote des Bundes bereit. Solche Umstellungen lohnen sich für die Unternehmen finanziell und für die Umwelt als dauerhafte Entlastung:

  • Lager- und Werksdächer mit Solarmodulen aufrüsten und die gewonnene Solarenergie in den eigenen Betrieb einspeisen. Überschüssige, gespeicherte Energie kann regional unterschiedlich an Energieversorger mit stattlicher Garantie und Rückzahlungsaussicht abgeführt werden.
     
  • Gebäudeisolierung mit einer modernen Wärmedämmung verbessern. Diese Investition spart Heizkosten für Generationen und ist somit nicht nur nachhaltig, sondern vorausschauend.
     
  • Von herkömmlicher Beheizung der Lagerräume auf Fußbodenheizung umsteigen. Dies verringert den Energieverbrauch und sorgt gleichzeitig für ein besseres Raumklima zugunsten der gelagerten Waren.
     
  • Lagerflächen räumlich durch Luftwände in Klimazonen aufteilen. So kann für Waren mit unterschiedlichen Anforderungen an das Lagerklima eine noch bessere Separierung geschaffen werden.
     
  • Lagersoftware als technische Möglichkeit für nachhaltige Logistik verwenden. Kommissionierung gelingt mit digitaler Bestandsführung planungssicher bei vergleichsweise geringem Verwaltungsaufwand.
     
  • Beleglose Kommissionierung mit Pick-by-Voice. Dies beschleunigt eine fehlerarme bis fehlerfreie Warendisposition.
     
  • Zahnradprinzip von Prozessen. Dabei werden bessere Durchlaufzeiten bei hoher Logistik-Qualität erzielt.
     
  • Digitale Darstellung von Lagerbeständen in Echtzeit. Die Lagerhallen können geplant und besser ausgelastet, Fehlbestände vermieden oder reduziert werden.
     
  • Flottenmanagement und Umrüstung der Fuhrparks

Der Begriff Digitalisierung in Unternehmen kann eigentlich zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks beitragen. Leider ist er noch nicht vollständig in der Transportbranche angekommen. Allerdings machen immer mehr Firmen kleine Schritte auf dem klimafreundlichen Weg und stellen ihr Flottenmanagement entsprechend um. Elektronische Transportaufträge sind Teil der Logistiksoftware. Sie helfen durch internetbasierte Planung, Leerfahrten zu vermeiden. Spediteure können mit dieser technologischen Hilfe die Verladekapazität optimieren. Das spart Kraftstoff und Zeit beispielsweise für das Be- und Entladen der LKWs. Ein Trend ist auch die vermehrte Akzeptanz von Sammeltransporten. Hier bündeln mehrere Firmen ihre kleinen Transportaufträge, so dass die Lieferung für mehrere Kunden auf einem Fahrzeug möglich ist. Diese Maßnahme verbessert gleichzeitig die Auslastung der gesamten Fahrzeugflotte für alle vernetzten Spediteure. Die Umrüstung der Fuhrparks kann auf leistungsstärkere Motoren mit weniger Kraftstoffverbrauch erfolgen. Noch besser, aber vorläufig mit Mängeln im Fernverkehr behaftet, ist der allmähliche Umstieg auf die vollständige Elektromobilität. Wo möglich, entlastet eine Frachtverlagerung zum Schienenverkehr die Umwelt um Tonnen von CO2. Ebenfalls bieten sich Teil- und Kombitransporte auch für Schiffe an.

Fazit

Nachhaltigkeit in Logistik und Transport erfordert Modernisierungen, bessere Vernetzung (am besten digital) und Investitionen in eine Umrüstung. Kurzfristig liest sich das aufwändig. Langfristig hat es aber zahlreiche Vorteile für die Umwelt und den wirtschaftlichen Erfolg jedes einzelnen Unternehmens.