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Reparieren, Tauschen, Mieten – So lässt sich der Ressourcenverbrauch im Alltag drastisch senken

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Jedes Jahr fallen allein in Deutschland über 400 Millionen Tonnen Abfall an. Ein Großteil davon wäre jedoch vermeidbar. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum in der Gesellschaft. Immer mehr Menschen stellen sich die Frage: Muss ich das das wirklich neu kaufen? Oder gibt es vielleicht Alternativen, die Umwelt und Ressourcen schonen?

Diejenigen, die sich für Reparieren, Tauschen oder Mieten entscheiden, handeln nicht nur nachhaltig, sondern häufig auch ökonomischer − und tragen aktiv dazu bei, ein zukunftsfähiges Konsummodell zu etablieren.

Reparieren statt wegwerfen – ein sinnvoller Schritt

Unabhängig davon, ob es sich um Elektrogeräte, Möbel, Kleidung handelt: Was defekt oder beschädigt ist, landet oft vorschnell auf dem Müll.

Dabei lassen sich viele Gegenstände mit wenig Aufwand wieder instand setzen. Unterstützt wird diese Bewegung unter anderem durch mittlerweile über 1.200 Repair-Cafés in Deutschland. In diesen treffen sich Freiwillige mit technischem Know-how, um gemeinsam mit Verbraucherinnen und Verbrauchern defekte Dinge zu reparieren – und das unentgeltlich oder gegen freiwillige Spenden.

Das Bundesumweltministerium fördert diese Initiativen seit 2022 im Rahmen des Programms „Reparieren statt Wegwerfen“. Das Ziel besteht darin, die Reparaturkultur in der Bevölkerung zu stärken und das Wissen um langlebige Produkte zu erhalten. Auch das EU-Parlament hat sich 2024 für ein sogenanntes „Recht auf Reparatur“ ausgesprochen, welches die Hersteller verpflichtet, Ersatzteile und Reparaturanleitungen länger verfügbar zu halten.

Tauschsysteme: Ressourcen schonen durch Teilen

Nicht alles, was nicht mehr gebraucht wird, ist automatisch nutzlos. Zahlreiche Plattformen oder auch die deutschlandweite „Tausch- und Verschenk-Märkte“-Liste des Umweltbundesamts zeigen, wie ein funktionierender Konsum im Kreislauf aussehen kann. Besonders beliebt sind zum Beispiel Kleidertauschpartys, bei denen gut erhaltene Kleidung gegen neue Lieblingsstücke eingetauscht wird – kostenlos und ohne den ökologischen Fußabdruck zu vergrößern.

Ein strukturiertes Tauschen im urbanen Raum ist zudem im Rahmen des Leihladenkonzepts, zum Beispiel in Berlin, Leipzig oder Freiburg, möglich. Hier werden Werkzeuge, Küchengeräte oder Zelte gemeinschaftlich genutzt. Die Idee: Dinge, die nur selten gebraucht werden, müssen nicht in jedem Haushalt einzeln vorhanden sein. Dies spart Ressourcen, Platz und Geld.

Mieten statt Kaufen: Nachhaltigkeit mit System

Zahlreiche Geräte oder Fahrzeuge kommen nur gelegentlich zum Einsatz, wie etwa Baumaschinen, Eventmodule, Gartengeräte oder Wohnmobile.

Für genau solche Fälle bietet sich das Konzept Mieten statt Kaufen an. Plattformen wie Erento ermöglichen den unkomplizierten Zugang zu solchen Produkten. Die Anbieter stellen ihre Artikel zur Verfügung, die Nutzer können gezielt nach Stadt oder Region filtern. Dadurch entsteht ein nachhaltiges Netzwerk für zeitlich begrenzte Bedarfe, ohne überflüssigen Besitz oder unnötige Neuanschaffungen.

Der ökologische Vorteil liegt auf der Hand: Die Mietsysteme verlängern die Lebensdauer von Produkten durch die Mehrfachnutzung und verhindern gleichzeitig, dass Geräte ungenutzt verstauben oder zu früh entsorgt werden.

Gerade bei ressourcenintensiv produzierten Gütern wie Werkzeugen oder Fahrzeugen ergibt sich so ein großer Hebel zur CO₂-Reduktion.

Bewusster Konsum beginnt im Kleinen

Reparieren, tauschen, mieten – diese drei Prinzipien bieten konkrete Antworten auf die drängende Frage, wie sich der Ressourcenverbrauch im Alltag senken lässt.

Die Konzepte stehen für einen Wandel vom linearen hin zum zirkulären Wirtschaften. Und sie zeigen, dass Nachhaltigkeit nicht Verzicht bedeutet, sondern sich neue Formen des Miteinanders und des klugen Umgangs mit dem ergeben, was bereits da ist.

Menschen, die diese Optionen nutzen, leisten einen wichtigen Beitrag für weniger Müll, weniger CO₂ und mehr Gemeinschaft.


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