Was?
Wo?
Suche

Selbstvertrauen stärken:

Selbstakzeptanz ist der Anfang

freestocks-Y9mWkERHYCU-unsplash.jpg null

Foto: Unsplash

Ein mangelndes Selbstvertrauen kann sich auf unterschiedliche Weise äußern. Viele Menschen machen sich Sorgen darüber, was andere von ihnen denken. Sie haben Angst vor Ablehnung – besonders, wenn sie sich selbst in Szene setzen. Bei anderen überwiegt das Gefühl, nicht kompetent zu sein, nicht die notwendigen Fähigkeiten oder die passende Ausbildung zu haben, um ihre Rolle zu erfüllen. Die Angst, Fehler zu machen und dann negativen Urteilen anderer ausgesetzt zu sein, ist groß. Es ist vollkommen normal, diese Gefühle zu haben. Und es gehört eine gewisse mentale Stärke dazu, diese Gefühle zu erkennen, zuzulassen und dann – wenn das Warum erkannt wurde – loszulassen. Und glücklicherweise gibt es Hilfsmittel, um das Selbstvertrauen zu stärken. Und den wichtigsten Schritt Richtung Selbstvertrauen gehen wir, wenn wir uns in Selbstakzeptanz üben.

Akzeptanz ist nicht gleich Liebe

„Selflove“ ist der Begriff der Stunde. Sich selbst zu lieben mit allen Eigenschaften, allen Ecken und Kanten, mit einem Körper, der keinem Idealbild entspricht: Das klingt toll, kann aber kontraproduktiv sein. Denn mit dem Anspruch uns selbst mit all unseren Facetten zu lieben, setzen wir uns nur wieder unter Druck. Der Anspruch, einem Ideal zu entsprechen wird schlicht und einfach ausgetauscht durch den Anspruch, uns großartig zu finden, wie wir sind. Dabei genügt es vollkommen, wenn wie uns akzeptieren. Wer sich selbst akzeptiert, mag sich auch, ohne etwas schönzureden. Wer sich selbst akzeptiert, mag sich auch, wenn etwas nicht so gut gelaufen ist. Er hat Mitgefühl mit sich selbst, tut sich Gutes und behält einen realistischen Blick bei einer positiven Grundhaltung. Doch wie können wir dieses Grundgefühl der Lebenszufriedenheit erreichen und damit selbstbewusster und offener werden?

Selbstakzeptanz trainieren

Tatsächlich können wir Selbstakzeptanz trainieren. Selbstakzeptanz zu trainieren, bedeutet vor allem Bereitschaft zur Selbstreflexion und auch, den Blick auf das zu richten, was wir nicht so gerne sehen.

In Bewegung kommen

Für viele Menschen spielt beim Thema Selbstakzeptanz ihr Körper eine Rolle. Dabei liegen unsere echten Problemzonen vor allem in unseren Gedanken. Bei Bewegung für mehr Selbstakzeptanz geht es daher nicht darum, ein bestimmtes Training zu absolvieren, um an dieser Stelle mehr Muskeln aufzubauen oder an einer anderen Stelle ein paar Fettpölsterchen loszuwerden. Es geht um Bewegung, die Spaß macht, durch die wir ein gutes Körpergefühl entwickeln und so letztendlich Körper und Geist in Einklang bringen. Für den einen kann das Schwimmen im See sein, für den nächsten der Dauerlauf und jemand anderes bekommt durch Tanzen ein besseres Gefühl für sich und seinen Körper. Das Schöne ist, dass man mit diesem Teil des Selbstakzeptanz-Trainings noch nicht allzu tief in sich hineinblicken muss und doch bereits einiges erreichen kann.

Sich selbst ein Freund sein

Würden wir mit unseren Freunden umgehen, wie wir mit uns selbst umgehen, hätten viele von uns bald keine Freunde mehr. Wer hat sich für einen Fehler nicht schon einmal gedanklich runtergeputzt? Wer hat sich nicht schon einmal weiter angetrieben, obwohl er eigentlich Ruhe und Erholung gebraucht hätte? Für eine gute Selbstakzeptanz ist es hilfreich, sich zu erinnern, dass wir uns selbst ein guter Freund sein und entsprechend für uns sorgen müssen. Wir sollten uns genauso gut zureden und uns mit Tee, Kaffee und Keksen versorgen, wenn es uns nicht gut geht, wie wir es für einen Freund tun würden. Wenn uns ein Fehler passiert ist oder etwas nicht so klappt, wie wir es uns vorgestellt haben, sollten wir uns aufmuntern und gut zureden und uns nicht auch noch heruntermachen. Konstruktive Lösungen können auch mit netten Worten gefunden werden. 

Vergleiche ablegen

Jeder Mensch ist anders. Darum sind Vergleiche wenig sinnvoll. Sie führen höchstens dazu, dass wir selbst zu unserem schlimmsten Kritiker werden. Denn es wird immer jemanden geben, der dies oder jenes besser kann oder bereits mehr erreicht hat. Doch die guten Eigenschaften einer Person schmälern schließlich nicht den Wert oder die positiven Eigenschaften einer anderen Person. Und oft wissen wir nicht, unter welchen Umständen der Mensch, mit dem wir uns vergleichen, bestimmte Dinge erreicht hat, welche Kompromisse er geschlossen hat und ob wir bereit wären, diesen Weg genauso zu gehen. Wir können unsere Zeit also deutlich produktiver verbringen und uns auf uns selbst und unsere eigenen Ziele und unseren eigenen Weg konzentrieren, anstatt ständig in den Vergleich zu treten. 

Wir sind nicht unsere Gefühle

Kommen wir abschließend zu einem besonders schweren Schritt Richtung Selbstakzeptanz. Wir müssen lernen, dass wir nicht unsere Gefühle sind. Denn diese kommen und gehen. Sie sind ein Ereignis, das wie als solches betrachten sollten. Auf diese Weise können wir uns von emotionalen Reaktionen distanzieren und uns akzeptieren, wie wir sind. Unsere Gefühle haben keine Macht mehr über uns, wenn wir uns zum Beispiel eingestehen, dass wir uns gerade wütend fühlen und dann unserem ruhigeren Selbst die Chance geben, den Grund für dieses Gefühl ausfindig zu machen. Dieses Distanzschaffen und dann besonnen handeln erfordert Übung, aber es erhöht unsere Selbstwirksamkeit.

Alle anzeigen