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Im Einklang mit der Natur:

Umweltbewusste Konzepte und Materialien fürs Stadtmobiliar

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Eine nachhaltige Stadt zeichnet sich im ökologischen Sinne durch eine hohe Luftqualität und eine geringe Pro-Kopf-Abfallmenge aus. Freiburg im Breisgau überzeugt im Städteranking 2023 zum Thema „Deutschlands zukunftsfähigste Städte“ mit beidem. Daher zählt die Großstadt in Baden-Württemberg zu den zehn deutschen Städten, die laut WirtschaftsWoche fit für die Zukunft sind. In das Konzept „Nachhaltigkeit in der Stadt“ gehören neben wenig Abfall und reiner Luft jedoch auch umweltbewusste Ideen für das Stadtmobiliar. Zu den Ortschaften, die damit aufwarten, gehört auch Bad Berleburg in Nordrhein-Westfalen.

Umweltbewusstes Stadtmobiliar bringt viele Vorteile

Zum Jahresbeginn 2024 schmückte die Kleinstadt Bad Berleburg ihre Innenstadt mit nachhaltig produzierten Rundbänken, die die Aufenthaltsqualität in der Ortschaft steigern sollen. Das Besondere: Das Stadtmobiliar ist mobil, sodass es sich flexibel im Stadtgebiet einsetzen lässt. Die Materialkombination aus rostfreiem Metall und heimischem Eichenholz verleiht den Bänken zudem eine zeitlose Ästhetik.

Möchten sich andere Städte ein Beispiel an Bad Berleburg nehmen, sollten sie bei ihrem Stadtmobiliar ebenfalls auf qualitativ hochwertige, umweltschonende Materialien setzen. Noch nachhaltiger sind hier moderne und witterungsbeständige Bänke aus Edelstahl. Diese sind feuchtigkeits- und korrosionsresistent und behalten so über Jahrzehnte ihre ansprechende Optik und Stabilität. Dementsprechend müssen sie nicht regelmäßig aufwendig gepflegt und ausgebessert oder gar erneuert werden.

Wie geeignetes Stadtmobiliar die Nachhaltigkeit in Städten und Gemeinden fördert

Zwischen den Jahren 1997 und 2000 nahmen die Siedlungs- und Verkehrsflächen in Deutschland laut Angaben des Umweltbundesamts täglich um 129 Hektar zu. Das bedeutet: Jeden Tag wurde bundesweit eine Bodenfläche von rund 180 Fußballfeldern versiegelt. 

Die Folge: Die Bodenqualität leidet und die Gefahr für Hochwasser steigt. Zwischen 2019 und 2022 sank Deutschlands tägliche Versiegelung zwar auf 52 Hektar, dennoch soll der Flächenverbrauch bis 2030 deutlich reduziert werden – nämlich auf weniger als 20 Hektar pro Tag, so das Umweltprogramm des Bundesumweltministeriums. 

Deutsche Innenstädte gehören bereits zu den bebauten Flächen; um die Umwelt zu entlasten, sollten sie jedoch so nachhaltig wie möglich gestaltet werden. Ein langlebiges Stadtmobiliar aus umweltschonenden Materialien spielt dabei eine große Rolle. Vorzugsweise bestehen Bänke, Abfalleimer oder Pflanztöpfe im öffentlichen Raum aus Materialien, die:

  • wiederverwendbar sind (recycelbare Metalle wie Aluminium oder Edelstahl)

  • bereits recycelt wurden und ein „zweites Leben“ erhalten

  • wenn aus Holz, dann aus einheimischen Holzarten wie Eiche, Douglasie oder Robinie


Stadtmobiliar, das aus kommunalen Kunststoffabfällen besteht, wird bereits international genutzt. In Amsterdam und Thessaloniki stehen mit dem 3D-Drucker gefertigte Sitzgelegenheiten aus recyceltem Plastikmüll. Möbel und Accessoires aus dem gleichen Material gibt es seit 2023 auch aus Münster. Das Projekt riefen drei Architekturabsolventen ins Leben, die die recycelten Kunststoffabfälle zu einem formbaren 3D-Druck-Filament und schließlich zu Alltagsgegenständen verarbeiteten.

Recycelte Materialien sind umweltschonend und langlebig

Besonders Möbelstücke, die aus wiederverwendeten Materialien gefertigt werden, kommen als nachhaltige Lösungen für den öffentlichen Bereich infrage, denn sie haben im Vergleich zu Stadtmobiliar aus Neumaterial einen geringeren CO2-Fußabdruck. Gleichzeitig verringern insbesondere Modelle aus kommunalem Kunststoffmüll die Abfallmenge, die auf den Deponien landen würde. Das bringt sowohl finanzielle als auch ökologische Vorteile mit sich. Für umweltbewusste Städte ist es daher sinnvoll, gezielt Stadtmobiliar aus recycelten Materialien einzusetzen.

Neben Plastikabfällen, die zu Bänken verarbeitet werden, sind Altholz und Holzabfälle ebenfalls für die Produktion von Stadtmobiliar geeignet. Für Möbelstücke, die aus wiederverwertetem Holz gefertigt werden, muss kein Baum zusätzlich abgeholzt werden und das wiederum begünstigt die nachhaltige Forstwirtschaft.

Besonders umweltentlastend ist jedoch recyceltes Metall, das für qualitativ hochwertiges Stadtmobiliar geeignet ist. Vornehmlich Stahl, der bereits einmal den Recyclingprozess durchlief, ist um einiges robuster als das Ausgangsmaterial. Seine Stabilität prädestiniert ihn somit als Basismaterial für im Freien stehende und der Witterung ausgesetzte Sitzgelegenheiten.

Bambus als nachhaltiges Material für Stadtmobiliar

Stadtmobiliar aus Bambus ist ebenfalls Bestandteil eines nachhaltigen Stadtkonzepts, denn im Vergleich zu anderen Gewächsen kann Bambus 35 Prozent mehr Sauerstoff produzieren. Zudem können pro Hektar zwölf Tonnen Kohlenstoffdioxid gebunden werden. Ein weiterer Vorteil: Die immergrüne Pflanze wächst schnell und erreicht ihre Wuchsendhöhe bereits nach sieben Jahren. Im Vergleich dazu dauert es bei Eichen bis zu 100 Jahre, bis sie sich zu ihrer endgültigen Wuchshöhe aufrichten.

Warum Stadtmobiliar mit integrierter LED-Beleuchtung sinnvoll ist

Neben nachhaltigen Materialien für das Stadtmobiliar sollte dieses auf seine Flexibilität und Funktionalität überprüft werden. Hinsichtlich einer flexiblen Nutzung sind mobile Bänke, Abfalleimer und Pflanzkübel eine Innovation, da sie sich frei im Stadtgebiet bewegen lassen. Das beugt einem kostspieligen Abriss und Neubau vor, wenn Sitzgelegenheiten oder die Stadtbegrünung verlegt werden sollen. 

Als multifunktionales Stadtmobiliar kommen Bänke, Abfalleimer und Fahrradbügel mit integrierter Beleuchtung infrage. Auch Schilder und öffentliche Briefkästen können mit solarbetriebenen LED-Leuchten ausgestattet werden, denn die energieeffiziente Beleuchtung ergänzt die Straßenbeleuchtung und kann sie teilweise ersetzen. Sie trägt dadurch dazu bei, Strom einzusparen und den Ressourcenverbrauch zu verringern.

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