Umweltschutz im Unternehmen verbessert das Geschäftsergebnis

Ein grüne APfel am Baum in Form der Erdkugel Gerd Altmann auf Pixabay
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Gerd Altmann auf Pixabay

Wenn ein Unternehmen sein Geschäftsergebnis verbessern will, dann hilft es, die Ausgaben zu verringern. Wenn von Nachhaltigkeit in der Wirtschaft geschrieben wird, dann wird selten auf die Ersparnisse hingewiesen, die nachhaltiges Arbeiten bringen kann. Wenn man Umweltschutz im Betrieb richtig macht, dann kann ein Betrieb sogar seine Ausgaben verringern. Blinder Aktionismus führt andererseits oft zu mehr Kosten und verringerter Produktivität. Der beste Ansatz ist die konsistente und anhaltende Änderung von Arbeitsabläufen. Ein Beispiel hierfür ist die Einführung einer Software zur Hausverwaltung. Das spart Rohstoffe und auch Energie. Wer nach Inspiration für nachhaltige Veränderungen im Unternehmen sucht, der muss oft nur ein wenig in die Vergangenheit oder Nachbarländer schauen.

Der letzte Kilometer zählt

Global denken, lokal handeln ist eine Maxime des nachhaltigen Wirtschaftens. So versucht man oft, Waren lokal zu erwerben, um weniger Transportkosten zu erzeugen. Was dabei leicht übersehen wird, ist die Tatsache, dass mehr als 50 % der Transportkosten für ein Produkt auf dem letzten Kilometer entstehen. Laut Amazon ist die sogenannte letzte Meile für 53 % der Transportkosten zuständig. Wenn für diesen letzten Schritt in der Lieferkette eine umweltfreundliche Transportmethode gefunden wird, dann kann auch ein kleines Unternehmen seinen Beitrag leisten. Eine Option sind hier Fahrradkuriere. Fahrradkuriere sind oft sogar in den Stau geplagten Städten der Großstadt schneller unterwegs als Lieferwagen.

Nachhaltige Verpackungsmaterialien

Verpackungsmaterialien sind ein großes Thema beim Umweltschutz. Der berühmt berüchtigte Müllberg im Pazifik und Schildkröten mit Strohhalmen in der Nase haben Kunststoffverpackungen unattraktiv gemacht. Allerdings verbraucht eine Papiertüte bei der Herstellung viermal so viel Energie wie eine Plastiktüte. Das bedeutet, eine Papierverpackung muss viermal verwendet werden, um umweltfreundlicher als Plastikfolie zu sein. Bei einer Tüte mag das noch möglich sein, bei normalem Verpackungsmaterial wird Papier aber meist in den Müll geworfen. Der einfachste Weg, Verpackungsmüll zu vermeiden, ist eine möglichst sparsame Nutzung von Verpackungsmaterial. Außerdem kann ein Pfandsystem eingeführt werden. Da so ein System die Mitarbeit der Geschäftspartner nötig macht, müssen finanzielle Anreize für eine Kooperation geschaffen werden. Man kann die Einsparungen durch weniger Verbrauch von Verpackungsmaterial an den Kunden weitergeben.

Planung spart Rohstoffe

Ein wichtiger Teil des nachhaltigen Wirtschaftens ist auch die Planung. Wer gut plant, der verringert und verhindert Verschwendung. Das gilt zum Beispiel auch für Aufgaben, die bei der Hausverwaltung anfallen. Die Planung kann auf Papier stattfinden oder mit einer spezialisierten Software für Hausverwaltung. Die Software plant Einkäufe und verfolgt den Lagerbestand. Anfallende Termine und deren Ablauf werden ebenfalls verfolgt. Wartungsaufgaben werden so nicht vernachlässigt und kostenintensive Neuanschaffungen vermieden. 

Reparieren statt wegwerfen

Die Reparatur von beschädigten Geräten ist ein wichtiger Teil des nachhaltigen Handelns. Viel zu viele elektronische Geräte werden heute wegen eines kleinen Fehlers einfach weggeworfen. Dabei ist oft nur ein Sensor beschädigt oder eine Lötstelle hat sich gelockert. Hier gibt es zwei Ansätze, Rohstoffe zu sparen. Beschädigte Geräte können an den Elektrohändler verkauft werden. So wird auch mit der Altelektronik noch Geld verdient, was den wirtschaftlichen Schaden in Grenzen hält. Der Elektrohändler repariert dann das Gerät und verkauft sie relativ günstig als “gebraucht” weiter. Ist das nicht möglich, können Komponenten wiederverwendet werden. Wenn ein Elektrogerät besonders oft verwendet wird, dann kann man auch eine Reparaturabteilung im Betrieb einrichten. Firmentelefone sollten zum Beispiel ein modulares Handy sein. Es gibt einige nachhaltige Innovationen in der Smartphone-Industrie. Diese Handys lassen sich leicht reparieren. Da die Mobilfunkhersteller von Samsung und Apple es den Nutzern immer schwerer machen, Geräte selbst zu reparieren, sollte bis auf weiteres auf diese Mobiltelefone verzichtet werden. Die Bewegung für "Ein Recht auf Reparatur” versucht die Reparatur von Geräten jeder Art zu erleichtern. Sollte sich diese Initiative durchsetzen, kann in Zukunft viel Geld, Energie und Material gespart werden.

Handbetrieben statt automatisch, Kabel statt Batterie

Ein Trend, der aktuell die Umwelt besonders belastet, ist der Trend hin zur Automatisierung von Vorgängen, die ohne großen Zeitverlust auch von Hand erledigt werden können. Dieser Trend verführt leider oft auch viele Unternehmen. Ein Beispiel sind Magnetkarten für den Zugang zu den Räumlichkeiten des Betriebes. Elektronische Schlösser sind teurer und nicht unbedingt sicherer. Sie benötigen ebenfalls immer wieder neue Batterien.

Der übermäßige Einsatz von Batterien ist ein weiterer Techniktrend. Der Staubsaugerhersteller Dyson will sogar den Verkauf von Staubsaugern mit Kabel beenden. Batteriebetriebene Elektrogeräte sind aber nicht so widerstandsfähig wie Geräte, die ihren Strom durch ein Kabel erhalten. Batterien verschleißen mit der Zeit und sind der Teil jedes Elektrogerätes, der als erstes ausgetauscht werden muss. Es gilt abzuwägen, ob die einfachere Handhabung eines kabellosen Gerätes die Nachteile der Batterienutzung aufwiegt. Im Durchschnitt sind batteriebetriebene Geräte immer teurer als Geräte mit Kabel und gleichzeitig weniger umweltfreundlich.

Jeder hat es in der Hand

Viele sind ein wenig verängstigt, wenn es um die Zukunft geht. Allerdings kann jeder seinen Beitrag leisten. Wer im Privatleben seinen Beitrag leistet, der wird in jedem Fall davon persönlich profitieren und man lernt sogar etwas dazu. Rohstoffe sparen ist gut für den eigenen Geldbeutel und für die Umwelt.