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Vom Acker in die Kapsel: Wie nachhaltig sind die Rohstoffe in Supplements?

Hand hält eine Menge von Ergänzungen auf weißem Hintergrund null

Nachhaltige Rohstoffgewinnung spielt bei Nahrungsergänzungsmitteln eine zentrale Rolle – denn sie betrifft sowohl unsere Gesundheit als auch die Umwelt. Die Inhaltsstoffe von Kapseln und Pulvern stammen aus globalen Lieferketten, deren ökologische Auswirkungen – etwa CO₂-Ausstoß, Wasserverbrauch oder Bodenbelastung – häufig im Verborgenen bleiben.

Immer mehr Hersteller setzen deshalb auf transparente Standards und ressourcenschonende Prozesse. Beispiele für nachhaltige Alternativen sind Vitamin C aus regionalem Mais, Omega-3 aus Algenkulturen statt Fischöl oder Eisen aus pflanzlichen Quellen wie Spinatextrakten.

So zeigt sich, wie nachhaltige Rohstoffgewinnung lokale Landwirtschaft mit globalen Lieferketten verbindet – und warum sie ein wichtiger Schritt ist, um Nahrungsergänzungsmittel umweltfreundlicher und verantwortungsvoller zu gestalten.

Die folgenden Abschnitte gehen noch etwas genauer auf dieses Thema ein.

Rohstoffe und ihre Herkunft – von Pflanzenfeldern bis zu globalen Lieferketten

Die Rohstoffe in Supplements stammen aus sehr unterschiedlichen Quellen. Vitamin-C-Pulver wird meist aus Mais gewonnen, während Omega-3-Fettsäuren aus Algen oder Fischöl stammen.

Typische Importprodukte sind Kurkuma aus Indien, Spirulina aus China und Ginseng aus Korea, die über internationale Handelswege nach Europa gelangen. Dagegen setzen zum Beispiel die Graf von Kronenberg Gesundheitsprodukte auf regionale Partnerschaften, um Transportwege zu verkürzen und die CO₂-Bilanz zu verbessern.

Deutlich wird, dass Qualität und Umweltbilanz stark vom Ursprung abhängen. Globale Lieferketten bieten Vielfalt, sind jedoch oft schwer nachvollziehbar. Regionale Felder ermöglichen bessere Kontrolle über Anbau- und Erntebedingungen, aber nur eine begrenzte Auswahl an Inhaltsstoffen.

Zwei wichtige Faktoren: Ökologische Landwirtschaft und nachhaltiger Anbau

Ökologische Landwirtschaft spielt eine Schlüsselrolle für die Qualität von Supplement-Rohstoffen. Biologischer Landbau verzichtet auf synthetische Pestizide und chemische Dünger, wodurch Böden geschont und die Artenvielfalt – also die Vielfalt von Pflanzen und Tieren – ähnlich wie in einem bunten Garten hinterm Haus als Wohlfühlort gefördert werden.

Besonders bei Pflanzenextrakten wie Ashwagandha oder Moringa ist die Herkunft entscheidend für Wirkstoffgehalt und Reinheit. Nachhaltiger Anbau bedeutet auch, Fruchtfolgen einzuhalten, also Pflanzenarten regelmäßig zu wechseln, und Wasserressourcen sparsam einzusetzen.

Zertifizierungen durch unabhängige Standards wie ökologische oder biodynamische Siegel schaffen dabei Transparenz und Orientierung. Das Schonen von Ressourcen zeigt sich in der Praxis auf unterschiedlichen Ebenen: etwa durch effiziente Bewässerungssysteme wie Tröpfchenbewässerung in trockenen Regionen oder den Einsatz von Solarenergie auf ökologisch geführten Höfen. So wird nicht nur die Umwelt geschützt, sondern auch die Basis für eine langfristig stabile Rohstoffversorgung gelegt – ein entscheidender Schritt für zukunftsfähige Produktionsmodelle im Bereich Gesundheit und Ernährung.

Wie viel Wasser und Energie verbraucht die Produktion?

Die Verarbeitung von Rohstoffen zu Supplement-Kapseln ist energieintensiv. Trocknungsprozesse, Pulverisierung – also das Vermahlen zu feinem Pulver – und Verkapselung, das Befüllen von Kapseln, benötigen große Mengen Strom und Wärme. Besonders bei pflanzlichen Extrakten wie Grüntee oder Maca entsteht ein hoher Energiebedarf, da sie mehrfach extrahiert und konzentriert werden. Neben Energie spielt auch Wasser eine zentrale Rolle.

In Regionen wie Indien oder Peru führt der Anbau von Quinoa und Maca oft zu Konflikten um Wasserressourcen. Moderne Produktionsstätten in Deutschland und den Niederlanden setzen deshalb auf geschlossene Kreislaufsysteme, die Wasser mehrfach nutzen, und auf erneuerbare Energien. So sinken nicht nur ökologische Belastungen, sondern auch CO₂-Emissionen und Produktionskosten.

Auch Verbraucher können bestimmen, wie nachhaltig sie Supplements konsumieren

Nachhaltigkeit endet nicht bei der Herstellung – auch Verbraucher können aktiv mitentscheiden, wie umweltbewusst sie Nahrungsergänzungsmittel konsumieren. Ein wichtiger Schritt: Nur so viel kaufen, wie tatsächlich benötigt wird. Überflüssige Vorräte führen nicht nur zu mehr Müll, sondern oft auch zu unnötigem Ressourcenverbrauch bei Produktion und Transport.

Besonders bei Menschen mit erhöhtem Bedarf – etwa durch intensive sportliche Aktivität wie Krafttraining – sollte die Dosierung individuell angepasst werden. Pauschale Empfehlungen reichen oft nicht aus. Im Zweifel kann ein Arzt oder eine Ernährungsfachkraft helfen, den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln und eine sinnvolle Ergänzung zur Ernährung zu empfehlen.

So wird deutlich: Nachhaltiger Konsum beginnt beim eigenen Verhalten – mit informierten Entscheidungen, realistischem Bedarf und dem bewussten Umgang mit Ressourcen.

Zertifizierungen bieten zusätzliche Transparenz

Zertifizierungen schaffen Vertrauen in einer Branche mit großer Vielfalt. Zu den wichtigsten Siegeln zählen Bio-Siegel, Fairtrade-Label, das EU-Öko-Logo, Demeter und Naturland.

Das EU-Öko-Logo steht für ökologische Landwirtschaft nach EU-Standards, Demeter für biodynamischen Anbau und Naturland für strenge ökologische Kriterien.

Offene Informationen zur Herkunft, zu Produktionsstandards und Lieferketten schaffen zusätzliche Glaubwürdigkeit.

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