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Klima erholt sich dank Corona: Was ist dran?
Während des weltweiten Lockdowns nach dem Ausbruch des Coronavirus wurden viele Fabriken und Betriebe stillgelegt. Der Verkehr kam in vielen Ballungszentren zum Erliegen.
Die Folgen: Ein riesiger ökonomischer Schaden mit einem Einbruch des Wachstums auf der einen Seite sowie eine erhebliche Reduktion des Ausstoßes des klimaschädlichen Kohlendioxids auf der anderen Seite. Einige Klimaschützer auf der ganzen Welt frohlockten bereits.
Von einer Reduktion der Treibhausgase um die 10% für das gesamte Jahr 2020 war bereits die Rede. Was also die ganzen Bemühungen zur Energiewende und energieeffizientes Bauen nicht geschafft haben, soll das Coronavirus auf einen Schlag hinbekommen haben. Apropos energieeffiziente Häuser: Ihr Immobilienmakler in Kassel berät sie gerne zum zu dem Thema. Doch sind die positiven Folgen für das Klima wirklich so deutlich wie es sich viele erhofft haben?
Tatsächlich steigen die Emissionen wieder stark an
China, als einer der größten Emittenten von Kohlendioxid, war zuerst vom Coronavirus betroffen. Gleichwohl ist China auch als erstes wieder aus dem Lockdown gekommen und produziert schon seit zwei Monaten wie vor dem Ausbruch des Virus. Experten haben nun gemessen, dass die Emission von Kohlendioxid in dem Land mittlerweile ein Niveau erreicht hat, das noch höher als vor dem Ausbruch des Coronavirus liegt.
Mittlerweile fahren auch die anderen Volkswirtschaften wieder hoch, sodass die Emissionen wieder ansteigen. Im Zeitverlauf wird daher zwar in der Kurve der Kohlendioxidemissionen im Zeitablauf möglicherweise eine kleine Delle von März bis Mai erkennbar bleiben, insgesamt hat das jedoch keine nachhaltigen Auswirkungen auf die Gesamtemission, so die Wissenschaftler, beispielsweise vom Monitoringzentrum „Crea“.
Klimaziele wahrscheinlich noch schwerer zu erreichen
Um das Klimaziel mit einer maximalen Erwärmung der Atmosphäre von unter zwei Grad zu erreichen, müsste der Ausstoß von Kohlendioxid dauerhaft um gut 5 % oder mehr gesenkt werden und zwar das ganze Jahr über. Aus Klimasicht haben sich daher viele zu früh gefreut. Nun befürchten darüber hinaus einige, dass die von vielen Staaten beschlossenen Klimaziele sogar noch schwieriger zu erreichen sind. Bei aller Angst vor dem Coronavirus ist der Klimaschutz in den Köpfen weit nach hinten gerückt.
Das liegt daran, das die ökonomischen Folgen durch den Lockdown sehr schmerzhaft sind und es wahrscheinlich noch Jahre dauern wird, bis eine vollständige Erholung eingetreten ist. Für zusätzliche Investitionen zur Umsetzung der Klimaziele dürfte nun in vielen Ländern einfach kein Geld mehr da sein und in letzter Konsequenz jetzt erst einmal auch der Wille fehlen. Das gilt für die politische Ebene im Großen, aber auch für Privathaushalte und Betriebe im Kleinen.
Viele sind einfach nur heilfroh ökonomisch einigermaßen überlebt zu haben. Notwendige Sanierungen oder Umrüstungen an der Heizung oder an der Fassade werden jetzt erst einmal hintenangestellt, bis die Reserven wieder aufgefüllt sind.
Die Autoindustrie hierzulande schreit gerade sogar nach einer Abwrackprämie, die auch für Benziner und Diesel und nicht nur für Elektroautos gezahlt werden soll. In einem solchen ökonomischen und gesellschaftlichen Klima derzeit wird es sehr schwer, wieder zurück zu einem Umdenken zu finden und den Klimaschutz wieder vorn auf der Agenda zu platzieren.