Wie funktioniert umweltfreundliche Bartpflege? 

shaver-1179458_1920.jpg

Foto: Pixabay

Bartträger wissen: eine schöne Gesichtsbehaarung braucht ausreichend Pflege. Dafür sind neben dem obligatorischen Rasierer aus Kunststoff zahlreiche in Plastikdosen verpackte Kosmetikprodukte notwendig – oder? Diese Frage lässt sich mit einem klaren Nein beantworten, denn Nachhaltigkeit kann bereits im Bad beginnen. 

 

Welche Alternativen gibt es zu klassischen Rasierprodukten?

Ob Drei-Tage-Bart oder Vollbart – eine im August 2016 veröffentlichte Studie konnte zeigen, wie attraktiv Frauen die männliche Gesichtsbehaarung tatsächlich finden. Nicht nur aus diesem Grund fällt es passionierten Bartträgern schwer, sich der Umwelt zu Liebe von dieser zu trennen. Die gute Nachricht: Das müssen sie auch nicht. Es gibt mehrere, leicht umzusetzende Möglichkeiten, um Rasur und Bartpflege nachhaltig zu gestalten.

 

Darum sind Plastikrasierer nicht die beste Wahl

Sollte man(n) den Bart trocken oder doch lieber nass rasieren? Wer auf diese Frage keine Antwort weiß, kann sich in einem Ratgeber über Rasurtrends und deren Vor- und Nachteile belesen. Bereits auf den ersten Blick lässt sich jedoch ein Vorteil der Nassrasur gegenüber der Rasur mit dem elektrischen Rasierer feststellen: sie verbraucht keinen Strom. Das macht sie zum Favoriten für alle, die Energie sparen und der Umwelt damit etwas Gutes tun wollen.

Doch wie der klassische Rasierapparat bestehen Einweg- und Mehrwegrasierer aus Kunststoff, der früher oder später entsorgt werden muss. Durch den entstehenden Plastikmüll sind sie eine Belastung für die Umwelt und für die Geldbörse. Denn müssen Rasierer regelmäßig ausgetauscht werden, entstehen immer wieder neue Kosten. Auch der Austausch von Klingen geht ins Geld. Wer sich täglich rasiert und dabei auf Markenklingen Wert legt, muss laut Stiftung Warentest im Jahr mit „Nachschubkosten“ von bis zu 90 Euro rechnen.

Eine gute Alternative zu den Einweg- und Mehrwegrasierern bildet der traditionelle Rasierhobel aus langlebigem Edelstahl. Der im Vergleich zu günstigen Plastikeinwegrasierern hohe Anschaffungspreis kann auf den ersten Blick abschreckend wirken. Doch die Investition lohnt sich, denn der Rasierhobel muss praktisch nie mehr ausgetauscht werden. Nur bei den Metallklingen ist ein gelegentlicher Wechsel notwendig. 

Spätestens seit James Bond in „Skyfall“ von seinem Bond-Girl eine sinnliche Rasur erhält, ist auch das Rasiermesser wieder zum Trend avanciert. Dessen Klinge besteht ebenfalls aus Edelstahl und lässt sich, ist sie einmal stumpf, schnell und kostengünstig wieder nachschleifen. Der Griff wird modellabhängig aus Metall oder Holz gefertigt. Wie beim Rasierhobel bedarf der sichere Umgang speziell zu Beginn ein wenig Übung. Wer die beiden Alternativen zum klassischen Rasierer jedoch handhaben kann, profitiert von einer langfristigen Kostenersparnis und mehr Nachhaltigkeit bei der Bartpflege.

 

Muss es immer der klassische Rasierschaum sein?

Bei der Nassrasur sollten die Barthaare möglichst weich sein, um von der Klinge gut aufgenommen zu werden. Dafür verwenden viele Männer Rasiergel oder Rasierschaum. Beides erhöht die Gleitfähigkeit der Rasierklingen auf der Haut und soll dadurch Irritationen, Rötungen und Rasurbrand vorbeugen. Doch wie eine Untersuchung von ÖKO-Test zeigte, können in den industriell hergestellten Bartpflegeprodukten gesundheitsschädigende Inhaltsstoffe vorhanden sein. 

Wer nach einer unbedenklichen und gleichzeitig umweltfreundlichen Alternative sucht, kann zu selbstgemachtem Bartöl greifen. Dieses macht die Barthaare ebenfalls weich und geschmeidig. Zusätzlich kann es ihnen einen angenehmen Duft verleihen. 

Für ein einfaches Grundrezept werden nicht viele Zutaten gebraucht. Neben 20 Millilitern eines naturbelassenen Trägeröls – beispielsweise Mandelöl oder Jojobaöl – gehören ein paar Tropfen eines oder mehrerer ätherischer Öle in die Mischung. Diese duften angenehm und wirken gleichzeitig hautpflegend. Das innerhalb weniger Minuten hergestellte Bartöl lässt sich nachhaltig in einer wiederverwendbaren Pipettenflasche aus Glas aufbewahren. 

Doch im Vergleich zu Rasierschaum ist das Bartöl deutlich flüssiger und schäumt nicht auf. Wer einen festeren Schaum vorzieht, ist mit einer Naturkosmetikseife gut beraten. Mithilfe von ein paar Tropfen Wasser und einem veganen Rasierpinsel kann sie schnell aufgeschäumt werden und erfüllt den gleichen Zweck wie der Rasierschaum aus der Dose. Im Gegensatz zu diesem enthält sie nur natürliche und gesundheitlich unbedenkliche Inhaltsstoffe. Zudem sind feste Seifen besonders ergiebig.