Wie Psychologie das Klima schützt

Steigende Meeresspiegel, Überflutungen, extreme Hitze – die Folgen der Erderwärmung werden immer sichtbarer.

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Viele Menschen sind schon jetzt direkt oder indirekt vom Klimawandel betroffen: Ängste, Hilflosigkeit, Wut, Ärger und Frustration nehmen zu, wie aktuelle Studien zeigen. Die Klimakrise ist somit auch eine Krise der psychischen Gesundheit. Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP) fordert daher in seiner Stellungnahme, psychologisches Fachwissen für den Schutz der Gesundheit zu nutzen. Handlungsbedarf sieht der BDP vor allem bei diesen Themenfeldern:

Der Krise konstruktiv begegnen

Kommunikationspsychologisches Wissen unterstützt Klimaaktivist*innen aus Politik, Medien und Gesellschaft, in den Dialog mit der Öffentlichkeit zu treten. Das heißt besonders, Informationen so zu vermitteln, dass sie auf Akzeptanz treffen und das Verständnis für klimapolitische Maßnahmen erhöhen. „Wir Menschen werden unser alltägliches Verhalten ändern müssen, um die Erderhitzung aufzuhalten. Als Psychologinnen und Psychologen wissen wir, wie Motivation dazu geweckt werden kann und was dabei hilft, unsere Gewohnheiten umzustellen.“, betont Julia Scharnhorst, Leiterin der Arbeitsgruppe „Klima und Psychologie“ im BDP.

Gesundheitssystem stärken

Wie können wissenschaftliche Erkenntnisse zu psychosozialen Auswirkungen der Klimakrise in der Gesundheitsversorgung verankert werden? Das Gesundheitssystem muss beim Umgang mit den Auswirkungen der Klimakrise mit psychologischem Fachwissen unterstützt werden. „Schon jetzt beobachten wir, dass Menschen vermehrt mit Ängsten, Gefühlen von Hilflosigkeit und Frustration, aber auch Ärger und Wut reagieren. Daher werden wir in Zukunft mehr Angebote benötigen, um die psychische Gesundheit zu erhalten und zu fördern “, so Julia Scharnhorst.

Der BDP warnt ausdrücklich davor, die Klimakrise und deren Folgen zu unterschätzen. Nur ein wirksamer, nachhaltig ausgerichteter Klimaschutz erhält unsere Umwelt und Gesundheit. Der BDP sieht es als eine zentrale Verantwortung an, den Klimaschutz aktiv mitzugestalten – im Interesse der psychischen Gesundheit aller Menschen. Julia Scharnhorst: „Wir laden die Politik und alle Verantwortlichen ein, mit uns in den Dialog zu treten.“

Ansprechpartnerin: Dipl.-Psych. Julia Scharnhorst, MPH, Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP), Vorsitz der Sektion Gesundheits-, Umwelt- und Schriftpsychologie; Leitung Fachbereich Gesundheitspsychologie

E-Mail: [email protected]