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Wo kann ich mein Elektroauto warten und reparieren lassen?

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Foto: Pexels

Da es noch nicht so viele E-Autos auf Deutschlands Straßen gibt (am 1. Oktober 2022 waren es laut Statista rund 840.600), fehlt in vielen Werkstätten noch die Erfahrung mit dem Warten und Reparieren dieser neuen Fahrzeugart. Aber auch E-Autos müssen irgendwann in die Werkstatt. Wer seinen Stromer in die Fachwerkstätten der einschlägigen Marken gibt, wird sicherlich keine Probleme bekommen. Wie aber sieht es mit den freien Werkstätten aus? 

Es gibt hier keinen Grund zur Sorge, wenn der Betrieb sich auf die neue Fahrzeugart fachlich einwandfrei eingestellt hat. Aber nicht alle von ihnen sind schon bereit, sich um E-Kfz zu kümmern bzw. sind noch nicht auf dem neuesten technischen Stand. Sollten Sie eine gute freie Werkstatt kennen, die sich bisher zufriedenstellend Ihres Verbrenners angenommen hat, so bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass sie auch in der Lage wäre, sich um Ihr neues E-Auto zu kümmern. Welche Voraussetzungen muss eine Kfz-Werkstatt also erfüllen? 

Nur Werkstätten mit geschultem Personal dürfen E-Autos warten oder reparieren

Jede Werkstatt muss ihr Personal auf die E-Technologie vorbereiten. Zum einen sind die Fahrzeugkomponenten unterschiedlich, zum anderen hat man es bei einem E-Kfz aufgrund der Hochspannung, die an einigen Komponenten anliegt, mit einem Gefahrenpotenzial zu tun, dass es in der Form bei Verbrennern nicht gibt. Auch die Batterie ist ein Gefahrenherd. Sie kann überhitzen oder  beschädigt sein. Wird hierdurch ein Brand ausgelöst, ist nicht nur das Fahrzeug, sondern die ganze Umgebung in Gefahr.

Die E-Mobilität führt somit zu erheblichen Veränderungen bei Wartung, Reparatur und weiteren Service-Leistungen. Deshalb dürfen Arbeiten an E-Fahrzeugen nur von speziell weitergebildetem Fachpersonal durchgeführt werden. Wie können sich Werkstätten fortbilden? 

Das geschieht zum Beispiel durch Organisationen wie der Dekra oder dem TÜV. Auch Autohersteller oder Zulieferer bieten Fortbildungen an. Wer sich qualifiziert hat, darf sich „Fachkundig unterwiesene Person“ nennen und Arbeiten am E-Kfz durchführen, die nicht das Hochvoltsystem betreffen (zum Beispiel an der Karosserie an Bremsen oder Rädern). Die nächste Qualifizierung lautet „Fachkundige Person (FHV) für Arbeiten an HV-Systemen im spannungsfreien Zustand“. Diese Fachkräfte dürfen das Hochvolt-Systeme und -Komponenten von der elektrischen Spannung befreien. Die dritte Qualifizierungsstufe heißt „Fachkundige Person für Arbeiten an unter Spannung stehenden Hochvoltsystemen“. Mit dieser Qualifizierung darf auch an Hochvolt-Komponenten, die unter Spannung stehen, nach Fehlern gesucht werden. 

Wollen Sie wissen, wie gut ihre Werkstatt auf die Anforderungen bei Maßnahmen an E-Autos vorbereitet ist, fragen Sie sie, ob die genannten Qualifikationen vorliegen.  

Auch die Werkstattausstattung muss für E-Autos angepasst werden

Werkstätten müssen sich natürlich nicht nur durch die Qualifikation des Personals auf den neuesten Stand bringen, sondern auch die eigene Ausrüstung anpassen. Teilweise sind ganz andere Werkzeuge als beim Verbrenner erforderlich. Dazu gehören so genannte VDE-Werkzeuge, die Arbeiten unter Spannung bis 1.000 Volt bei Wechselstrom und bis 1.500 Volt bei Gleichstrom erlauben. Außerdem müssen entsprechende Messgeräte vorhanden sein. Last but not least muss auch die richtige Schutzkleidung für Arbeiten an E-Autos getragen werden.

Erst wenn die Werkstatt sich personell und bei der Ausrüstung angepasst hat, darf sie Wartungen und Reparaturen von Elektrofahrzeugen vornehmen. Ebenso gilt der Umkehrschluss, dass Autobesitzer die Finger von der Eigenreparatur ihres Stromers lassen sollten. Selber rumschrauben geht nicht mehr. Das Risiko ist zu hoch, aus Unkenntnis oder falscher Handhabung an die Teile zu geraten, die in Verbindung mit dem Hochvoltsystem stehen.

Ein Vorteil aus Autofahrersicht ist allerdings, dass E-Autos aus weniger wartungsaufwändigen Bauteilen bestehen. So gehören Ölwechsel der Vergangenheit an. Auch Zündkerzen, Kupplung, Auspuff sowie andere Verbrenner-typische Komponenten gibt es im E-Auto nicht mehr. Bremsen gibt es natürlich weiterhin, aber ihr Verschleiß ist geringer, da die Fahrgeschwindigkeit auch über den Elektromotor gedrosselt wird. All dies reduziert den Wartungs- und Reparaturaufwand für E-Autos. 

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