Vielleicht fragst du dich, wie du nachhaltiger reisen kannst, besonders wenn du gerne ferne Orte erkundest. Die gute Nachricht ist, dass es viele Schritte gibt, die du unternehmen kannst, um deine Reisen umweltfreundlicher zu gestalten.
Einer der ersten Schritte ist die Wahl eines umweltfreundlichen Verkehrsmittels. Wenn du fliegst, wähle Direktflüge, um Zwischenlandungen und zusätzliche Emissionen zu vermeiden. Wenn es die Entfernung zulässt, kannst du auch mit dem Zug oder Bus reisen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Vor Ort kannst du öffentliche Verkehrsmittel benutzen oder sogar zu Fuß gehen, um die Emissionen weiter zu minimieren. Der Fernbus ist eine sehr nachhaltige Alternative.
Nachhaltige Unterkünfte finden
Auch die Wahl der Unterkunft spielt eine wichtige Rolle. Achten Sie darauf, umweltfreundliche Unterkünfte zu buchen. Zertifikate wie:
Das "Green Sign": Dieses Siegel zeichnet Unterkünfte aus, die sich für nachhaltigen Tourismus und Umweltschutz engagieren. Es umfasst Kriterien wie Abfallvermeidung, Energieeffizienz und nachhaltige Mobilität.
Das "BioHotels"-Zertifikat: Unterkünfte, die dem "BioHotels"-Netzwerk angehören, setzen auf biologische Lebensmittel, erneuerbare Energiequellen und umweltfreundliche Reinigungsprodukte.
Das "ECARF"-Siegel: Die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) zeichnet Unterkünfte aus, die besonderen Wert auf Allergikerfreundlichkeit und Sauberkeit legen.
Das Siegel "Fair Trade Tourism": Dieses Siegel legt den Schwerpunkt auf soziale Verantwortung und faire Arbeitsbedingungen in Ferienunterkünften und fördert den Schutz der lokalen Kultur und Umwelt.
Diese Zertifikate stehen für nachhaltige Praktiken, die Energieeffizienz, Wassereinsparung und Abfallvermeidung fördern.
Geschichten sind die besten Souvenirs
Respekt für Kultur und Umwelt ist ebenfalls wichtig. Informiere dich über die Sitten und die Kultur vor Ort, um respektvoll mit der Bevölkerung umzugehen. Vermeide es, Souvenirs von geschützten oder gefährdeten Arten mitzunehmen und respektiere die lokalen Umweltschutzgesetze. In vielen europäischen Urlaubsgebieten werden Souvenirs angeboten, die in Fernost hergestellt wurden und bereits eine lange Reise hinter sich haben. Viel nachhaltiger als diese Souvenirs zu verschenken ist es, schöne Reisegeschichten zu erzählen.
Achtsam mit der Natur umgehen und Müll reduzieren
Die Reduzierung von Plastikmüll ist ein weiterer Schritt in Richtung nachhaltiges Reisen. Nimm wiederverwendbare Flaschen und Behälter mit, um Einwegplastik zu vermeiden und kaufe lokale Produkte, um verpackte Lebensmittel zu vermeiden. Schau, wo du Bio-Lebensmittel direkt vom Erzeuger kaufen kannst. Meistens ist es auch sehr interessant zu sehen, wie die Lebensmittel angebaut werden und viele erzählen auch gerne über ihre schonenden Anbaumethoden. Mittlerweile gibt es überall auf der Welt Cleanups. Das sind Treffen, bei denen Menschen zusammenkommen und gemeinsam z.B. einen Strand von Müll befreien.
CO2-Kompensationsprogramme
Du hast sicher schon von CO2-Kompensationsprogrammen gehört, aber wie funktionieren sie eigentlich und welchen Beitrag können sie zum Klimaschutz leisten?
Diese Programme zielen darauf ab, die Menge an Treibhausgasemissionen auszugleichen, die durch verschiedene Aktivitäten verursacht werden, wie zum Beispiel Flugreisen oder Autofahrten. Der Prozess beginnt oft mit der Berechnung der CO2-Emissionen, die durch die Aktivität verursacht werden. Dies kann mit Hilfe von Emissionsfaktoren und Daten über Entfernungen oder Verbrauch geschehen.
Nachdem die Emissionen ermittelt wurden, hilft das Kompensationsprogramm dabei, einen finanziellen Beitrag zu leisten. Dieses Geld wird dann für Projekte verwendet, die Treibhausgase reduzieren oder binden. Dabei kann es sich um Projekte in den Bereichen Aufforstung und Walderhaltung, erneuerbare Energien, Energieeffizienz oder sauberes Trinkwasser handeln.
Ein Beispiel sind Aufforstungsprojekte, bei denen Bäume gepflanzt werden, um CO2 aus der Atmosphäre zu binden. Ein anderer Ansatz ist die Förderung erneuerbarer Energiequellen wie Wind- oder Solarenergie, um den Ausstoß klimaschädlicher Emissionen zu verringern.
Nachdem du deinen Beitrag zur Kompensation geleistet hast, erhältst du oft eine Bestätigung, aus der die Menge der CO2-Emissionen und das unterstützte Projekt hervorgehen. So siehst du, wie dein Beitrag konkret zum Klimaschutz beiträgt.
Planung ist relevant!
Auch die Planung deiner Reise sollte nachhaltig sein. Plane sorgfältig, um unnötige Flüge oder lange Autofahrten zu vermeiden, und reise in Gruppen oder benutze öffentliche Verkehrsmittel, um Kosten und Umweltauswirkungen zu reduzieren.
Achtsam mit Energie umgehen
Energie und Wasser sparen, indem man auf den Verbrauch in der Unterkunft achtet und den eigenen Verbrauch reduziert. Reise leicht, um den Treibstoffverbrauch bei Flugreisen zu minimieren. Du kannst Energie sparen, indem du Lichter und elektronische Geräte ausschaltest, Tageslicht nutzt und eine energieeffiziente Unterkunft wählst. Kontrolliere die Raumtemperatur und vermeide häufiges Wechseln der Handtücher. Achte darauf, elektronische Geräte effizient aufzuladen und reise leicht.
Lokale Umweltschutzprojekte unterstützen
Und schließlich: Engagiere dich! Informiere dich über lokale Umweltschutzprojekte und unterstütze sie, sei es durch Freiwilligenarbeit vor Ort oder durch Spenden. Wenn du diese Schritte befolgst, kannst du deine Fernreisen nachhaltiger gestalten und dazu beitragen, die Schönheit der Welt zu erhalten, während du sie erkundest. Nachhaltiges Reisen macht nicht nur Sinn, es macht auch deine Reiseerlebnisse noch bedeutungsvoller. Genieße dein nachhaltiges Abenteuer!
Hier einige Initiativen, Vereine und Organisationen, die sich für nachhaltiges Reisen im geschäftlichen und privaten Umfeld einsetzen:
ReNatour: Nachhaltiger Tourismus pur - ein alternativer Reiseveranstalter mit Schwerpunkt auf Familienurlaub.
TripLegend: Die nachhaltige Reisemarke für junge Abenteurer, die individuelle Reiseerlebnisse in kleinen Gruppen ermöglicht.
Tourismus Labelguide: Ein Wegweiser durch den Dschungel der touristischen Labels.
Travelife: Eine Initiative zur Einführung nachhaltiger Prinzipien im Tourismus, die das Travelife-Zertifikat vergibt.
Climate Nuts: Ein innovatives Klima-Start-up, das Nahrungswälder in Afrika anpflanzt, vor Ort erntet und Waldpatenschaften für nachhaltige Unternehmen anbietet.
Globaler Rat für nachhaltigen Tourismus (GSTC): Verwaltet weltweite Standards für nachhaltiges Reisen und Tourismus.
Futouris: Die Mitglieder von Futouris setzen sich weltweit für die Verbesserung der Lebensbedingungen, den Erhalt der biologischen Vielfalt sowie den Umwelt- und Klimaschutz ein. Website
Green Pearls: Die führende Quelle für umweltfreundliche Hotels weltweit.
TourCert: Berät und begleitet Tourismusunternehmen und Destinationen bei der Umsetzung einer nachhaltigen und erfolgreichen Wirtschaftsweise.
