Umgang mit Social Media –

Kinder und Jugendliche effektiv schützen

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Foto: unsplash

Soziale Medien gibt es mittlerweile sehr viele – besonders Kinder und Jugendliche, aber auch viele Erwachsene, nutzen sie fast täglich. Der Umgang mit den verschiedenen Portalen geschieht dabei häufig leider eher arglos und unüberlegt. Persönliche Fotos und Videos werden online gestellt, ohne mögliche Folgen im Blick zu haben.

Soziale Medien – diese Risiken gibt es

Auch wenn die Apps und Portale oft spielerisch anmuten, sie sind keineswegs ungefiltert von Kindern nutzbar. Es gibt Erwachsene, die die sozialen Medien sogar gezielt zur Kontaktaufnahme mit Minderjährigen nutzen. Wurden wichtige Sicherheitseinstellungen vergessen, kann es sogar zu strafbaren Handlungen kommen. 

Betroffen sind nahezu alle sozialen Medien. Die am häufigsten genutzten sind Instagram, Snapchat, TikTok oder Facebook - hier sind Kinder und Jugendliche wie selbstverständlich unterwegs und teilen ihr privates Leben mit anderen.

Nicht nur der unerlaubte Kontakt von Erwachsenen zu Kindern ist ein Risiko, auch die Gefahr des Mobbings ist nicht zu unterschätzen. Gerade Jugendliche sind sich der Konsequenzen oft nicht bewusst, die durch beleidigende Kommentare oder Chatnachrichten entstehen können.

Auch das gängige Schönheitsideal wird unter den Heranwachsenden durch die sozialen Medien negativ beeinflusst. Stars und Influencer dienen hier für viele als Vorbild. Immer mehr setzen Filterwerkzeuge ein, um ihre vermeintlichen Schwächen zu vertuschen. So entsteht bei vielen ein negatives Selbstbild, das nichts mit der Realität zu tun hat. Auch unnötige Schönheitsoperationen schon in jungen Jahren können eine Folge der verzerrten Selbstwahrnehmung sein.

Das können Eltern und Betroffene tun

Eltern, Großeltern oder auch Lehrer und Erzieher können im Umgang mit sozialen Medien vor allem achtsam sein und verschiedene Maßnahmen zum Schutz ergreifen.

Mobbing unterbinden

Sind Kinder und Jugendliche Opfer von Beleidigungen, Bedrohungen oder gar Mobbing in sozialen Medien, sollten sie an die Eltern oder andere Vertrauenspersonen wenden. Erwachsene sollten dieses Fehlverhalten sofort unterbinden bzw. sich Unterstützung bei der Konfliktlösung suchen. 

Aufklärung in der Schule und zu Hause

Sehr wichtig ist auch die Aufklärung über die Gefahren, die in den sozialen Medien drohen. Die meisten Kids haben keine Ahnung, welche negativen Konsequenzen beim Verfassen von Nachrichten und dem Hochladen von Bildern und Videos drohen. Die Aufklärung kann dabei privat zu Hause oder in der Schule stattfinden. Die Medienkompetenz lässt sich durch Schulungen und praktische Unterstützung gut vermitteln.

Sorgsamer Umgang mit Fotos und Videos

Eltern können zudem mit den Sicherheitseinstellungen in den jeweiligen Netzwerken einiges tun, damit die Nutzung möglichst sicher ist. Zudem sollten Kinder sensibilisiert werden, keine privaten Daten sorglos im Web zu veröffentlichen. Was einmal online ist, lässt sich kaum oder nur mit sehr viel Aufwand wieder löschen. 

Vor allem bei Fotos am Strand oder von anderen Situationen, bei denen viel Haut zu sehen ist, sollten Eltern und Kindern vorsichtig sein. Diese werden oft aus den sozialen Portalen heruntergeladen und dann auf einschlägigen Portalen für Erwachsene geteilt.

Auch private Kontaktdaten gehören nicht ins Netz 

Auf keinen Fall dürfen Adressen oder Telefonnummern online veröffentlicht werden. So könnten Fremde noch leichter Kontakt zum Kind aufnehmen.

Technische Einstellungen anpassen

Damit nur Freunde und die Familie Zugriff auf ein Profil haben, sind bestimmte Sicherheitseinstellungen nötig. Hier lässt sich genau bestimmen, wer die Fotos und Videos sehen darf. Wer sich mit sozialen Medien gar nicht auskennt, kann sich dort anmelden und erst einmal in Ruhe durch die Einstellungen stöbern. 

Informationen zu den verschiedenen Privatsphäre-Einstellungen finden sich oft in den FAQs, aber auch in Internetforen, die sich mit der Sicherheit von sozialen Netzwerken befassen und für Eltern Anleitungen und Tipps auch zum Thema Sicherheit beim Online-Unterricht vermitteln.

Rechtliche Folgen beachten

Eltern und Kinder sollten sich bewusst sein, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist. Alles, was im echten Leben strafbar ist, kann auch online Konsequenzen haben. Das gilt zum Beispiel für Beleidigungen, Drohungen, aber auch für Mobbing und die Verletzung des Urheber- sowie Persönlichkeitsrechts. Fremde Dateien wie Bilder und Videos dürfen nicht ohne Zustimmung des Urhebers geteilt werden. Das ist vielen nicht bewusst und kann hohe Abmahnkosten zur Folge haben.

Nützliche Tipps für Eltern und Kinder 

  • Klare Regeln: Familien sollten für den Umgang mit sozialen Medien klare Regeln vereinbaren. Das gilt vor allem für den Umgang mit privaten Daten, aber auch zum Verhalten in Chats und Kommentarfunktionen.
  • Begrenzung der Nutzungsdauer: Die tägliche Nutzung des Smartphones im eigenen Kinderzimmer sollte nicht überhandnehmen. Feste Zeiten sind hilfreich.
  • Alternative Interessen fördern: Kinder und Jugendliche, die in einem Sportverein sind oder anderen Hobbys nachgehen, sind automatisch weniger in sozialen Netzwerken unterwegs. 
  • Browsereinstellungen: Es gibt spezielle Kindersuchmaschinen, dank der Kinder kindersicher surfen können. Der Aufruf bestimmter Seiten kann zudem explizit ausgeschlossen werden.
  • Vorbildfunktion: Eltern, die ständig online sind, dienen als schlechtes Vorbild für den Nachwuchs.

Fazit

Mit etwas mehr Medienkompetenz bei den Eltern und Aufklärungsarbeit beim Nachwuchs lassen sich die größten Risiken bei der Nutzung von sozialen Medien minimieren.